Vom Zelt zum Tempel

- Die Heiligtümer des Alten Israel -
Ausstellung von Jörg Dendl

Letztes Update: 03. Juni 2020

 
 
Vom Zelt zum Tempel

Nach dem Bericht der Fünf Bücher Mose wurde am Sinai ein Zeltheiligtum angefertigt, das den Hebräern auf der 40jährigen Wanderung in der Wüste als Kultstätte diente. Erst nach der Ansiedlung in Kanaan gab es einen festen Kultort, zunächst in Silo, dann wohl in Gibeon, wobei weiterhin die Kultgeräte aus der Wüstenzeit genutzt wurden. Erst nach der Eroberung Jerusalems durch König David wurde dort unter seinem Sohn Salomo der Tempel errichtet, der von nun an das Kultzentrum der zwölf Stämme wurde. Nach der Rückkehr aus dem Exil wurde der Tempel neu errichtet, der dann bis zur Zeitenwende bestehen blieb. Dann gab König Herodes den Auftrag, das Heiligtum völlig neu zu errichten.
Vitrine
Das Heilige Zelt
Im Buch Exodus wird ausführlich darüber berichtet, wie das Heilige Zelt gestaltet und eingerichtet wurde. Das Heiligtum war demnach so gestaltet, dass es beim Aufbruch der Stämme zerlegt und abtransportiert werden konnte. Interessanterweise fanden sich bei Timna die Überreste eines von den Midianitern genutzten Zeltheiligtums. Das in der Bibel beschriebene Heiligtum hatte also ein reales Vorbild.
Das Heilige
                Zelt
Der Tempel Salomos

Der Tempel, den König Salomo errichten ließ, war im Vergleich zu anderen Tempelbauten seiner Zeit recht bescheiden. Für die benötigten Materialien hatte schon König David gesorgt, doch benötigte Salomo die Hilfe des in Metallarbeiten versierten Tyrers Hiram-Abi. Aufgeteilt war der Tempel in drei Räume, eine Vorhalle, das "Heilige" und das "Allerheiligste". Im Heiligen standen zehn Leuchter, der Schaubrottisch und der Räucheraltar. Das Allerheiligste barg die Bundeslade, die unter zwei großen Cheruben aus vergoldetem Olivenholz aufgestellt wurde. Die vor dem Tempel aufgestellten Säulen Jachin und Boas und das gewaltige Eherne Meer waren die Meisterwerke Hiram-Abis.

Der Tempel
                Salomos
Die Tempelgeräte

Der größte Schatz des Tempels war die Bundeslade. Auf ihr thronte JHWH und es sollen sich in ihrem Inneren die Tafeln mit den 10 geboten befunden haben. Auch der Leuchter - im Heiligen Zelt nur einer, im Tempel Salomos zehn - gehörte zu den wichtigsten Kultgeräten. Für den zweiten Tempel wurde ein neuer Leuchter angefertigt, der wiederum erstetzt wurde, als er von König Antiochos verschleppt wurde. Der Leuchter war das prunkvollste Beutestück, das im Triumph des Kaisers Titus über die Juden durch die Straßen Roms geführt wurde. Das Eherne Meer war eine gewaltige Bronzeschale, gelagert auf den Rücken von zwölf bronzenen Stieren. Das darin befindliche Wasser diente wahrscheinlich den Priestern für Waschungen.
Bundeslade
Der Tempel des Herodes

Mit dem Umbau des Tempels durch König Herodes wurde der Tempel von Jerusalem zu einem antiken Prachtbau. Dazu wurde der gesamte Tempelberg umgestaltet. Die gewaltigen Stützmauern prägen bis heute das Bild dieses Ortes. Das Allerheiligste blieb - wie schon seit dem zweiten Tempel - leer. Im Inneren befand sich lediglich der Felsen, auf dem im Allerheiligsten des Salomonischen Tempels die Bundeslade gestanden hatte.
Der Tempel des
                Herodes
frühere Austellungsorte:
Jüdisches Museum
Jüdisches Museum
Kirchstr. 11
79312 Emmendingen
(auf dem Schlossplatz)


mit einer ständigenAusstellung
zur Geschichte der Juden in Emmendingen
und zur Jüdischen Religion

geöffnet Sonntag und Mittwoch 13:00 bis 17:00 Uhr

www.juedisches-museum-emmendingen.de

info@juedisches-museum-emmendingen.de
  
 
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