Die Prokuratoren von IudaeaStatthalter Roms im Heiligen Landvon Jörg DendlUpdate: 06. Juni 2012 |
Inhalt | |
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Einleitung | 05.05.2004 |
1. Teil: Historischer Abriss | 05.05.2004 |
Augustus | 05.05.2004 |
Tiberius | 05.05.2004 |
Caligula | 05.05.2004 |
Claudius | 05.05.2004 |
Nero | 05.05.2004 |
Anmerkungen | 05.05.2004 |
Literaturliste | 05.05.2004 |
Quellenausgaben | 05.05.2004 |
Forschungsliteratur | 05.05.2004 |
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Einleitung
Iudaea war sicherlich nicht die wichtigste
Provinz des Imperium Romanum, und sie hätte
auch in der Geschichtsschreibung und im Denken der
Menschen nie einen größeren Rang als eine
der anderen procuratorischen Provinzen eingenommen,
wäre es zur Zeit der römischen Besetzung
nicht zu zwei Ereignissen von späterhin
welthistorischer Tragweite gekommen. Zum einen war dies der Prozess gegen Jesus
von Nazareth, zum anderen der große
Aufstand gegen die römische Besatzung in den
Jahren 66 bis 70. In beide Ereignisse waren die
jeweils amtierenden Statthalter Roms in Iudaea
involviert. Als Jesus nach dreijähriger
Predigttätigkeit in Galiläa im Jahr 33
nach Jerusalem kam und seine Predigten auch dort
fortsetzte, immer in Konfrontation mit den sich
gesetzestreu gebenden Vertretern des "offiziellen"
Judentums, sahen sich Kreise der Priesterschaft
veranlaßt, ihn zu beseitigen. Der Vorwurf der
Gotteslästerung war schnell erhoben, wenn diese
Anklage auch auf tönernen Füßen
stand. Bei einer Verurteilung erwartete den
Angeklagten die Todesstrafe. Doch zur Zeit der
römischen Besetzung Iudaeas war es kein
leichtes Unterfangen, einen Mann wegen dieses
Vorwurfs zum Tode zu verurteilen. Die römischen
Machthaber beanspruchten für sich die
Rechtsprechung in Kapitalprozessen. Und der Exponent
dieses Anspruchs war der Statthalter, dem die
Rechtsprechung in Iudaea oblag, im Falle des Jesus
von Nazareth Pontius Pilatus. An der
Entwicklung hin zu dem katastrophal endenden
Aufstand der Juden gegen die römische Macht
hatte die schlechte Amtsführung der Statthalter
nicht wenig Anteil, so jedenfalls sieht es Flavius
Josephus, der Chronist der jüdischen
Geschichte dieser Zeit. In dieser Darstellung soll die Geschichte der
Statthalter von Iudaea nachgezeichnet werden, wie
sie sich nach den Quellen darbietet. Das Amt des
Statthalters hatte eine Entwicklung, verschiedene
Amtsinhaber nutzten ihre Befugnisse unterschiedlich
und auch der Einfluß der Legaten von Syrien
und der Kaiser auf die Amtsführung des
Statthalters von Iudaea war nicht immer
gleichbleibend. Über den Lebenslauf einzelner
Statthalter ist nur wenig bekannt, geringes nur
über ihre Zeit vor dem Amtsantritt, einseitig
Negatives aus der Zeit ihrer Anwesenheit in Iudaea
und allzu oft endete die Amtszeit mit einer
schmachvollen Ablösung, wenn überhaupt
etwas über die Zeit "nach Iudaea" bekannt ist.
Diese Umstände erklären sich in
erster Linie aus den zur Verfügung stehenden
Quellen. Der einzige Historiker, der sich den
Statthaltern von Iudaea mehr oder weniger
ausführlich widmet, ist der jüdische Autor
Flavius Josephus. Doch hat seine Darstellung
den Makel, dass er nur das Wirken dieser Männer
in Iudaea beschreibt, und nur marginale Hinweise auf
deren sonstiges Leben gibt. Einzelne werden nur mit
dem Namen erwähnt, und es wird nicht über
deren Amtsführung oder Ereignisse während
ihrer Amtszeit berichtet. Auch finden sich in den
ansonsten sehr ausführlichen Werken des
Josephus nur wenige Daten, was zu einigen
Unsicherheiten in der Datierung der Amtszeiten
führt. Eine weitere Quelle bildet die Schrift Legatio
ad Gaium des Philo von Alexandria. Er
war im Jahr 40 als Leiter einer Gesandtschaft nach
Rom gereist, um gegen die vom Präfekten Flaccus
geduldeten Ausschreitungen der Alexandriner gegen
die Juden zu protestieren. Über diese
Gesandtschaft berichtet er in seiner Schrift "Legatio ad Gaium". Darin
erwähnt er auch einige Verfehlungen, deren sich
insbesondere Pontius Pilatus den Juden
gegenüber schuldig machte, aber auch das Verhalten des syrischen Legaten P. Petronius
während der Krise um die Aufstellung eines
Caligula-Standbildes im Tempel von Jerusalem
zeichnet Philo nach. Einige wenige Nachrichten über Iudaea und
seine Statthalter finden sich auch in den Schriften
des Tacitus und Suetons. Aus diesen
allein ließe sich allerdings kein
vollständiges Bild der Tätigkeit der
Statthalter erstellen, lediglich zu einzelnen sind
darin Informationen zu finden. Die Nachrichten, die für eine historische Untersuchung die meisten Probleme aufwerfen, finden sich in den Evangelien und in der Apostelgeschichte. Hier finden sich die einzigen Belege für die Auseinandersetzung der römischen Verwaltung in den ersten Jahrzehnten des 1. Jahrhundert nach Christi Geburt mit dem aufkommenden Christentum in Palästina. Zurück zum Inhaltsverzeichnis I. Teil: Historischer AbrissDie Eingliederung Iudaeas in das
Imperium Romanum unter Augustus: Nach dem Tod König Herodes des Großen
[2]
wurde sein Herrschaftsgebiet von Kaiser Augustus
(Ks. 27 v.Chr. - 14 n.Chr.) in eine römische
Provinz umgewandelt. Der besondere Status dieser
kleinen Provinz drückte sich darin aus, dass
sie einem Ritter (eques) unterstellt wurde. Der erste römische
Statthalter von Iudaea war Coponius, der
gemeinsam mit dem neu ernannten Legaten für die
Provinz Syria, P. Sulpicius Quirinius, sein Amt
antrat. [3]
Kaiser Augustus hatte ihn mit umfangreichen
Vollmachten ausgestattet, insbesondere mit dem
Recht, die Todesstrafe zu verhängen [4].
Iudaea war nach Flavius Josephus der Provinz Syria
angeschlossen worden [5], doch ist davon
auszugehen, dass der Statthalter weitestgehend frei
in seinem Amtsbereich handeln konnte. Nur in einigen
Krisensituationen in späterer Zeit sollten die
Legaten von Syrien oder die Kaiser eingreifen. Durch
diesen Umstand war Josephus anscheinend
veranlasst zu glauben, der Legat von Syrien
habe die eigentliche Oberhoheit. Die erste Aufgabe des Quirinius war es, in
Iudaea eine Schätzung vorzunehmen und den
Besitz des Archelaos zu verkaufen [6]. Ein Teil der
Bevölkerung ließ auf den Rat des
Hohepriesters Joazar hin die Schätzung ohne
Widerstand vornehmen. [7] Gegen die Besteuerung
zettelte ein Mann aus Galiläa namens Judas,
eine Revolte an. [8] Zusammen mit einem
Pharisäer namens Zadok [9] gründete Judas eine
neue Sekte [10]. Dieser Census des Jahres 6 [11] war die
alleinige Aufgabe des Quirinius, der judäische
Statthalter Coponius hatte dabei anscheinend keine
Funktion. Der Legat von Syrien ersetzte auch den
Hohepriester Joazar durch Ananus. [12] Für die Amtszeit des Coponius erwähnt
Falvius Josephus einen Vorfall, bei dem Samaritaner
den Tempel in Jerusalem mit menschlichen Gebeinen
verunreinigten. [13] Kurz darauf ging
Coponius zurück nach Rom.[14] Anscheinend
war er nicht unbeliebt bei den Juden, denn sie
benannten sogar eines der Tore des Tempels nach ihm.
[15]
Über die Amtszeit des auf Coponius folgenden Statthalters mit Namen Ambibulus hat Flavius Josephus keine Nachrichten. [16] Auch für die Amtszeit des Annius Rufus, während der im Jahr 14 Kaiser Augustus starb, sind keine Nachrichten überliefert. [17] Da Flavius Josephus ansonsten Aufstände und Zwischenfälle in Iudaea immer mit der Amtsführung des jeweiligen Statthalters in Verbindung bringt, ist zu schließen, dass die Lage in der Provinz in diesen Jahr wirklich ruhig war. Zurück zum Inhaltsverzeichnis Die Praefecti des Tiberius (14-37) Als Tiberius (Ks. 14-37) auf den Kaiserthron
kam, ersetzte er den Statthalter Annius Rufus durch
Valerius Gratus. [18] Gratus enthob den
Ananus des Hohenpriesteramtes und ernannte an dessen
Stelle Ismael. Es ist zu vermuten, dass Gratus sich
das Recht zur Einsetzung des Hohepriesters
anmaßte, denn Ananus selbst war vom syrischen
Legaten eingesetzt worden. Da der Statthalter bei
diesem Vorgehen offensichtlich auf keinerlei
Widerstand stieß, tauschte er in der folgenden
Zeit die Hohepriester in schneller Folge aus. Ismael
wurde wenig später durch Eleazar, den Sohn des
Ananus ersetzt. Schon ein Jahr darauf wurde Simon
zum Hohepriester ernannt. Auch er war nur wenig mehr
als ein Jahr im Amt und wurde durch Joseph Kaiphas
ersetzt. [19] Die schnelle Abfolge der Hohepriesterablösungen und die dann folgende lange Amtszeit des Joseph Kaiphas, der bis zum Jahr 36 im Amt blieb, mag ihre Ursache darin haben, dass gegen den offensichtlichen Amtsmißbrauch des Valerius Gratus von höherer Stelle eingeschritten wurde. Dem Bericht des Flavius Josephus nach begann Gratus mit seiner eigenwilligen Politik gleich nach seiner Ankunft in Iudaea. Auffälligerweise fällt aber das Ende der eigenmächtigen Ab- und Einsetzungen der Hohepriester mit der Anwesenheit des Germanicus im Osten des Reiches zusammen. Dieser bereiste seit dem Jahr 17 den Osten und traf im Jahr 19 in Syrien ein. Dort war er am Anfang des Jahres mit der Beilegung der Thronschwierigkeiten Armeniens beschäftigt. Im Frühjahr machte er sich dann auf eine längere Ägyptenreise, von der er im Herbst nach Antiochia zurückkehrte. Hier, an der Residenz des Legaten von Syrien, mag an ihn auch das Problem mit dem seine Kompetenzen überschreitenden Praefectus Valerius Gratus an ihn herangetragen worden sein. Und so wird bei dieser Gelegenheit eine strenge Weisung an diesen ergangen sein, sich in Hinsicht auf die Ein- und Absetzung der Hohepriester zurückzuhalten. [20] Bis Agrippa II. das alleinige Recht zur Berufung der Hohepriester erhielt, konnten nur die Legaten von Syrien den Inhaber dieses Amtes bestimmen. Nach 11 Jahren als
Statthalter von Iudaea kehrte Valerius Gratus wieder
nach Rom zurück. [21] Zu schwerwiegenden
Vorfällen war es auch während seiner
Amtszeit nicht gekommen. Nun übergab Tiberius
dem Pontius Pilatus das Amt des Praefectus
Iudaeae [22]. Er ist unter den
Statthaltern von Iudaea derjenige, von dem die
meisten und längsten Berichte über seine
Amtszeit bekannt sind. Dies hat seinen Grund mit
Sicherheit darin, dass er eine deutlich aggressive
Politik gegenüber der Bevölkerung
verfolgte. Dabei ließ er sich zahlreiche
Vergehen zuschulden kommen, die schließlich
auch zu seiner Entlassung führten. Die
Nachrichten bei Flavius Josephus werden ergänzt
durch die Vorwürfe, die Philo von Alexandria
vorbrachte, und die Berichte der Evangelien. Zur Finanzierung einer Wasserleitung nach
Jerusalem legte Pilatus wiederum sehr undiplomatisch
seine Hand auf den Tempelschatz. Erneut entstand ein
Aufruhr, als er nach Jerusalem kam.[36] Als das Volk
seinen Richterstuhl umdrängte, ließ er
Soldaten, die verkleidet unter der protestierenden
Menge waren, gegen diese vorgehen. Pilatus hatte
zuvor von dem Aufruhr erfahren und seine Soldaten
entsprechend instruiert. Durch das harte Vorgehen
gelang es dem Statthalter, den Aufruhr
niederzuwerfen. Ein weiteres Mal forderte Pilatus den
Widerstand der Juden heraus, als er im ehemaligen
Herodespalast von Jerusalem vergoldete Schilde mit
dem Namen des Kaisers aufstellen ließ. Vier
Söhne des Herodes legten daraufhin Protest bei
Tiberius ein, woraufhin der Kaiser seinen
Statthalter anwies, die Schilde wieder zu entfernen.
Daraufhin wurden die Schilde in den Augustus-Tempel
von Caesarea überführt.[37] Der Bau des
von Pilatus gestifteten und durch die Inschrift AE
1963, 104 belegten Tiberieums scheint seine
Begründung darin zu haben, dass Pilatus
versuchte, den Kaiser durch diese Stiftung zu
beschwichtigen. Der Evangelist Lukas spricht von einem
Übergriff des Pilatus gegen die "...
Galiläer, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern
vermischt hatte". [38] Dies geschah noch vor
dem Prozess gegen Jesus. Es scheint sich um einen
Überfall gehandelt zu haben, der während
einer Opferzeremonie erfolgte. Dieses Vorkommnis
wird allerdings von Flavius Josephus nicht
erwähnt. Im 15. Regierungsjahr des Kaisers Tiberius,
also während der Amtszeit des Pilatus, erging
nach Lk 3,1 das Wort Gottes an Johannes, den Sohn
des Zacharias, woraufhin dieser begann, in der
Wüste zu predigen.[39] Im gleichen Jahr noch
taufte Johannes im Jordan Jesus von Nazareth, womit
dessen Wirken begann. Ansonsten verbleiben nur die Nachrichten aus
den Evangelien und die knappe Erwähnung der
Hinrichtung Jesu unter dem Procurator Pontius
Pilatus bei Tacitus [41], um die historischen
Einzelheiten dieser Geschehnisse zu bestimmen. Die
Vorgänge um den "Prozess Jesu" werden an späterer Stelle
eingehender diskutiert. In der Zeit nach der Kreuzigung Jesu trat in
Samaria ein Mann auf, der "... sich aus Lügen
nichts machte und dem zur Erlangung der Volksgunst
jedes Mittel recht war ..."[42] Mit dem Versprechen,
dem Volk Gefäße zu zeigen, die einst Mose
am heiligen Berg der Samaritaner, dem Garizim,
vergraben hätte, lockte er eine große
Menschenmenge zu dem Berg. In dem Dorf Tirabatha
versammelten sich die Bewaffneten und zogen auf den
Garizim. Pilatus stellte sich ihnen mit Truppen
entgegen. Bei dem folgenden Kampf, in den auf
römischer Seite auch Reiterei eingriff, kam
eine Anzahl der Aufrührer ums Leben. Von den
Gefangenen ließ Pilatus die Vornehmen und
Einflußreichen hinrichten.[43] Wegen dieses
Vorgehens verklagten Abgeordnete des Hohen Rates der
Samaritaner Pilatus bei Vitellius, dem zu dieser
Zeit amtierenden Legaten der Provinz Syria. "Sie
hätten sich, ließen sie geltend machen,
nicht deshalb in Tirabatha versammelt, um sich gegen
die Römer zu empören, sondern nur, um sich
vor des Pilatus Ungerechtigkeiten zu
schützen."[44] Vitellius enthob auf
diese Anklagen hin Pilatus seines Postens. Pontius Pilatus
wurde nach Rom geschickt, um sich dort vor dem
Kaiser zu verantworten. Er traf in Rom aber erst
ein, als Tiberius schon verstorben war.[45] Durch die ganze Forschungsliteratur zu Pilatus
und seiner Amtszeit zieht sich die Diskussion um das
Datum seiner Entlassung. Problematisch wird die
Frage durch den Bericht des Flavius Josephus, der
nicht sehr eindeutig zu sein scheint. Doch
läßt sich dieses Problem auf eine klare
und eindeutige Art lösen, die allerdings bisher
nie diskutiert wurde. Entscheidend sind dabei die
Abschnitte XVIII, 89 und XVIII, 90 in den Antiquitates
des Flavius Josephus. Nur ein einziger Ansatz löst die entstandenen Widersprüche auf: Die Abschnitte AJ XVIII, 89 und 90 müssen getrennt voneinander betrachtet werden. Der Anhaltspunkt dafür ist der doppelt mitgeteilte Tod des Tiberius. Bei einer Betrachtung des Berichts über die Amtszeit des Pilatus ist festzustellen, dass die ganze Erzählung ununterbrochen fortläuft von seiner Einsetzung als Statthalter bis zu seiner Entlassung durch Vitellius und dem Tod des Tiberius. Dann gibt es einen Bruch. Nun berichtet Josephus über die Amtszeit des Vitellius von seinem ersten Besuch in Jerusalem bis zum Tod des Tiberius. Es besteht keinerlei Notwendigkeit, die Entlassung und die Ankunft des Pilatus in Rom nach dem Tod des Kaisers und die Ankunft des Vitellius auf dem Passah-Fest in Jerusalem in einer strengen chronologischen Abfolge zu sehen.[46] Bei einer Angleichung der beiden Berichtsstränge "Amtszeit des Pilatus" und "Amtszeit des Vitellius" von ihrem gemeinsamen Ende, dem Tod des Tiberius, her, klären sich die Widersprüche auf und es ergibt sich eine nachvollziehbare Chronologie der Ereignisse, die hier vorgestellt werden soll. In einem nicht bezeichneten Jahr, das noch näher bestimmt werden muß, ging Vitellius nach Iudaea, um in Jerusalem am Passah-Fest teilzunehmen, was für den Statthalter von Iudaea üblich war, was aber auch die Legaten Syriens hin und wieder taten. Während seiner Anwesenheit in Jerusalem, die nicht auf die Tage des Festes beschränkt gewesen sein muß, erließ er den Einwohnern Jerusalems alle Steuern auf den Verkauf landwirtschaftlicher Produkte. [47] Auch löste er den seit dem Jahr 19 amtierenden Hohepriester Joseph Kaiphas ab und ersetzte ihn durch Jonathan. Er war seit Valerius Gratus der erste Römer, der wieder einen Hohepriester einsetzte. Auch überließ er den Juden wieder die Aufsicht über die Hohepriestergewänder, die seit der Zeit des Herodes in der Festung Antonia verwahrt wurden. Nach dem Besuch in Jerusalem mußte sich Vitellius im Auftrag des Tiberius um die Beziehungen zu den Persern kümmern. Im Zuge dieser diplomatischen Bemühungen wurde mit Artabanus Freundschaft geschlossen und es wurden Geiseln getauscht. [48] Darauf folgten Auseinandersetzungen zwischen Herodes dem Tetrarchen und Aretas, dem König der Nabatäer. Nachdem das Heer des Herodes aufgerieben worden war, schritt Vitellius gegen die Nabatäer ein. Der Marsch gegen Petra hätte die Truppen durch das Gebiet Iudaeas geführt, doch bat eine Abordnung der Juden darum, dies zu vermeiden, da dann die Feldzeichen durch das Land getragen werden würden. So ließ Vitellius das Heer durch die Jezreel-Ebene marschieren. [49] Zu dieser Zeit zog Vitellius zusammen mit dem Tetrarchen Herodes nach Jerusalem,"... weil gerade ein jüdisches Fest bevorstand ...". [50] Während dieses Festes setzte er den Hohepriester Jonathas ab und ersetzte ihn durch seinen Bruder Theophilus. Am vierten Tag des Festes erreichte ihn ein Brief, der ihm mitteilte, dass Tiberius gestorben war. Daraufhin brach Vitellius den Feldzug ab.
Dieser Ablauf der Ereignisse in der Amtszeit des
Vitellius ist logisch nachvollziehbar und
enthält keinerlei Brüche. Da feststeht,
dass der zweite Besuch in Jerusalem im Jahr 37
stattfand, denn Tiberius starb am 16. März 37 [51],
bleibt zu fragen, wann Vitellius das erste Mal in
Jerusalem war. Jonathas sollte später von dem
syrischen Legaten Petronius die
Hohepriesterwürde wieder erhalten. Doch er
lehnte das Ansinnen des Legaten ab mit dem Hinweis,
das heilige Gewand einmal getragen zu haben.[52]
Demnach war er nur sehr kurze Zeit im Amt, was vor
dem Hintergrund des Berichts von den Besuchen des
Vitellius in Jerusalem bedeutet, dass diese Besuche
ein Jahr auseinanderlagen. Vitellius war demnach
auch zum Passah des Jahres 36 in Jerusalem. Für die langen Amtszeiten des Gratus und des Pilatus gibt Flavius Josephus indirekt eine Erklärung, da Tiberius "... was in no hurry to receive embasies, nor did he replace governors or procurators sent out by him unless they died at their posts."[53] Zurück zum Inhaltsverzeichnis Iudaea während der Herrschaft des Caligula (37-41) Der von Vitellius nach der Abberufung des
Pilatus als "Verwalter" [54] Iudaeas eingesetzte Marcellus
hatte dieses Amt nur sehr kurz inne. Flavius
Josephus bezeichnet ihn als "Freund" des Vitellius,
woraus zu schließen ist, dass er
wahrscheinlich zum Stab des Legaten gehört
hatte und wohl eine gewisse Erfahrung in
Verwaltungsaufgaben einer Provinz hatte. Da er nicht
als Praefectus oder Procurator
bezeichnet wird, ist anzunehmen, dass er von
Vitellius, der nicht das Recht hatte, einen
Statthalter zu ernennen, nur für eine
Übergangszeit auf diesen Posten gesetzt wurde,
bis entweder ein vom Kaiser neu bestimmter Mann das
Amt übernehmen, oder Pilatus zurückkehren
würde. Das weitere Schicksal des Pilatus gilt als
ungewiß. Eusebius von Caesarea
überliefert den einzigen Bericht über
seinen Tod: "Wissenswert ist es, dass auch Pilatus,
der zur Zeit des Erlösers lebte, nach dem
Bericht der Geschichte unter Gaius, dessen Zeiten
wir behandeln, von solchem Unglück heimgesucht
wurde, dass er in der Not Hand an sich legte und zu
seinem eigenen Richter wurde." [56] Daß
dieser Selbstmord unmittelbar mit den Folgen seiner
Amtsführung in Iudaea zusammenhing, sagt
Eusebius nicht. Marullus wird wiederum nicht als
Procurator bezeichnet, sondern lediglich als
"Kommandant der Kavallerie". [57] Auch dies
wieder ein Hinweis, dass er nicht die vollen
procuratorischen Rechte wahrnehmen konnte, sondern
nur für eine Übergangszeit amtieren
sollte. Von besonderen Vorkommnissen aus dieser
Zeit, die direkt mit diesen beiden Statthaltern in
Verbindung gebracht werden, ist nichts bekannt. Da Caligula Iulius Agrippa zum König
ernannt hatte, reiste Herodes, der Tetrarch von
Galiläa und Peräa, nach Bajae, um dort vor
dem Kaiser auch für sich die
Königswürde in seinem Herrschaftsgebiet zu
verlangen. Iulius Agrippa hatte dem Kaiser
allerdings einen Brief geschrieben, in dem er auf
den großen Waffenbesitz des Herodes hinwies.
Er konnte dies nicht leugnen und wurde von Caligula
nach Lugdunum verbannt. Die Tetrarchie vereinigte
der Kaiser nun mit dem Gebiet des Iulius Agrippa. [59] Petronius, der neu eingesetzte Legat Syriens,
erhielt von Caligula den Auftrag, mit seinem Heer in
Iudaea einzudringen und, notfalls mit Gewalt, ein
Standbild des Kaisers im Tempel von Jerusalem
aufzustellen. Petronius nahm das Unternehmen gleich
nach seinem Amtsantritt in Angriff. Mit allen
verfügbaren Hilfstruppen und zwei Legionen
bezog er Winterquartier in Ptolemais. [60] Dort
versammelten sich daraufhin zahlreiche Juden und
versuchten, den Legaten von seinem Vorhaben
abzubringen. Unter Zurücklassung der Statue des
Caligula [61] zog Petronius nach Tiberias, wo
wiederum Delegationen der Juden ihn von seinem
Vorhaben abbringen wollten. Nachdem auch Aristobulos
interveniert hatte, erklärte der Legat, er
wolle bei Caligula für die Juden eintreten,
auch wenn dies ihn selbst in Gefahr bringen
würde. Mit einem Brief an den Kaiser versuchte
er diesen umzustimmen. [62] Zuvor hatte er Tiberias
verlassen und das Heer von Ptolemais nach Antiochia,
der Hauptstadt Syriens, zurückmarschieren
lassen. [63]
Inzwischen war es Iulius Agrippa in Rom gelungen,
Caligula umzustimmen und dieser sandte einen Brief
an Petronius, in dem er diesen aufforderte, die
Statue entweder nicht aufzustellen oder sie wieder
zu entfernen. [64] Der Brief des Legaten
wegen des Aufruhrs in Iudaea traf erst in Rom ein,
als der Brief des Caligula längst unterwegs
war. Als Caligula diesen Brief in Händen hielt,
verlangte er von Petronius den Selbstmord. [65]
In den Antiquitates und im Bellum
Iudaicum schildert Josephus diese Ereignisse
unterschiedlich. Im Bellum Iudaicum ist
keine Rede von einer Intervention des Agrippa und
Caligula reagiert mit dem Todesurteil auf den Brief
des Petronius, ohne vorher seine Befehle
zurückgenommen zu haben. Der Selbstmordbefehl
erreichte Petronius allerdings erst, als dieser
schon vom Tod des Kaisers erfahren hatte. [67] Als amtierender Statthalter war Marullus nach dem Berichte des Josephus nicht direkt in die Vorgänge um die Aufstellung der Kaiserstatue verwickelt. Mit seinen anscheinend nicht ausreichenden Kompetenzen im eigenen Amtsbereich hatte er wohl auch keine Möglichkeit, in das Geschehen aktiv einzugreifen. Zurück zum Inhaltsverzeichnis Iudaea unter Kaiser Claudius (41-54) Nach seiner Thronbesteigung gab der neue Kaiser Claudius dem Iulius Agrippa zusätzlich zu seinem bisherigen Herrschaftsbereich auch noch Iudaea und Samaria, den bisherigen Amtsbereich des Statthalters von Iudaea, Abila und Gebiete im Libanon. [68] Die Schenkung wurde sogar auf Bronzetafeln auf dem Kapitol bekanntgemacht. [69] Iudaea war nun wieder ein weitgehend eigenständiges Königreich. Agrippa ersetzte Theophilus durch Simon Kantheras als Hohepriester. [70] Als in Dora eine Statue des Claudius in einer Synagoge aufgestellt wurde, wandte sich Agrippa I. an P. Petronius, den weiterhin amtierenden Legaten von Syrien. Dieser ermahnte die Aufsteller der Statue in einem Brief, nicht den Befehlen des Kaisers zuwiderzuhandeln, der den Juden die freie Religionsausübung zugestanden hatte. Der Centurio Vitellius Proculus wurde damit beauftragt, die Verantwortlichen dem Petronius vorzuführen. [71] Agrippa setzte auch Simon Kantheras wieder ab und ernannte Jonathas, den Sohn des Ananus, zum Hohepriester. [72] Bald schon sollte sich zeigen, dass Iulius Agrippa I. keineswegs nach eigenem Gutdünken in seinem Reich schalten und walten konnte. Als er beabsichtigte, die Stadtmauern Jerusalems wieder zu erneuern, schritt der neue Legat von Syrien, C. Vibius Marsus [73] dagegen ein. In einem Brief berichtete der Legat von dem Vorhaben des jüdischen Königs nach Rom, woraufhin Claudius den Mauerbau untersagte. [74] Als Iulius Agrippa I.
starb, sollte ihm sein Sohn auf dem Thron folgen,
was Claudius zunächst unterstützen wollte.
Josephus berichtet, Claudius habe auf den Rat seiner
Freigelassenen hin Iudaea wieder zur Provinz gemacht
und Cuspius Fadus als Procurator eingesetzt.
[75]
Von Kaiser Claudius erhielt Cuspius Fadus die
Anweisung, die priesterlichen Gewänder wieder
in der Festung Antonia aufzubewahren. Zunächst
bestellte der Procurator die "Priester und Vornehmen
Jerusalems" zu sich, um ihnen das Ansinnen des
Kaisers mitzuteilen. Da Unruhen im Zusammenhang mit
der erneuten Einvernahme der Priestergewänder
durch die Römer befürchtet wurden, kam der
syrische Legat Longinus an der Spitze eine
"großen Truppenmacht" nach Jerusalem.
Allerdings lenkten Procurator und Legat ein und
erlaubten den Juden, eine Gesandtschaft an Claudius
zu senden. Agrippa d.J., der Sohn des Iulius Agrippa,
intervenierte im Sinne seiner Landsleute, woraufhin
Claudius es bei der Anordnung des Vitellius
beließ, wonach die Priestergewänder im
Tempel aufbewahrt wurden. Dies bestätigte
Claudius in einem Brief, der in das Konsulat des
Rufus und des Pompeius Silvanus datiert ist. Auf
seine Bitten hin erhielt Herodes, der Bruder des
Iulius Agrippa, von Claudius das
Verfügungsrecht über den Tempel, den
Tempelschatz und das Recht, die Hohepriester zu
ernennen. Der derzeit amtierende Hohepriester Simon
Kantheras wurde von ihm sogleich durch Joseph
ersetzt. Während der Amtszeit des Cuspius Fadus
trat auch der Prophet Theudas auf, dem eine
große Menge Menschen zum Jordan folgte. Gegen
diese Menge ging Fadus mit einer Reiterschwadronvor,
wobei viele Anhänger des Theudas getötet
wurden. Theudas selbst wurde gefangengenommen und
enthauptet. Die Amtszeit des
Tiberius Alexander war nur kurz, und er wurde durch
Cumanus ersetzt. Während dessen Amtszeit
kam es zu einem schwerwiegenden Zwischenfall
anläßlich eines Passahfestes. Einer der
Soldaten, die in einer der Säulenhallen des
Tempels Wache standen , entblößte seine
Scham und gab "einen seiner Stellung entsprechenden
Laut von sich". Dem Cumanus war es nicht
möglich, der Empörung der Menge Einhalt zu
gebieten, die die Soldaten mit Steinen bewarf. Als er
daraufhin die Truppen in die Antonia einrücken
ließ , kam es zu einer Massenpanik. Dabei
wurden 20.000 oder 30.000 Menschen getötet. Nach dem Bericht des Tacitus stellen sich die
Ereignisse vor der Entlassung des Cumanus anders
dar. Demnach hatten Cumanus und sein Nachfolger
Antonius Felix Palästina eine Zeitlang
gemeinsam verwaltet. Felix war nach den Angaben des
Flavius Josephus Procurator von Iudaea,
Galiläa, Samaria und Peräa.Galiläa
stand nach Tacitus allerdings unter der Verwaltung
des Cumanus. Zurück zum Inhaltsverzeichnis Dem Ende entgegen: Iudaea zur Zeit des Nero (54-64) Als Kaiser Claudius starb, blieb Antonius Felix
im Amt. Gegen das "Räuberunwesen" griff er hart
durch. Täglich soll er festgenommene
Aufrührer haben hinrichten lassen.Dem Treiben
des Eleazar machte er ebenfalls ein Ende. Dies
gelang ihm, indem er diesen unter Zusicherung von
Straffreiheit zu sich lockte und ihn dann nach Rom
sandte. Den Mord an dem Hohepriester Jonathas
schreibt Josephus in den Antiquitates der
Veranlassung des Felix zu, weil der Hohepriester ihn
ermahnt habe, sein Amt besser zu führen.Dagegen
wird der Mord im Bellum Iudaicum allein den
Sikariern zugeschrieben.In Jerusalem begann nun eine
Zeit des Aufruhrs. Felix ließ hart
durchgreifen, besonders gegen selbsternannte
Propheten. Deren Anhänger wurden gnadenlos
hingerichtet.Eine große Menge von
Anhängern sammelte ein aus ägypten nach
Jerusalem gekommener Prophet. Er hatte anscheinend
das Ziel, einen Aufstand gegen die Römer
auszulösen. So plante er, vom Ölberg aus
in Jerusalem einzudringen und die römische
Besatzung zu überwältigen. Felix machte
einen Ausfall aus der Stadt. In dem folgenden
Treffen wurden 4.000 Anhänger des Ägypters
getötet und 200 gefangengenommen.Der Prophet
selbst suchte sein Heil in der Flucht. Das Neue Testament
schweigt über die Nachfolger des Pilatus, bis
in der Apostelgeschichte Antonius Felix erwähnt wird.
Als der Apostel Paulus auf seiner dritten
Missionsreise nach Jerusalem kam, war er schon
vorher vor der Gefahr gewarnt worden, dort seines
Lebens und seiner Freiheit nicht sicher zu sein. Der
Apostel setzte seine Reise trotz der Warnungen und
des Widerspruchs seiner Anhänger fort, um seine
Mission weiterzuführen. In Jerusalem traf er im
Hause des Jakobus mit den Ältesten der
dortigen Gemeinde zusammen. Diese berichteten ihm
von den Vorwürfen der Juden gegen ihn, wonach
er seine Anhänger dazu anhalte, die Gesetze des
Mose nicht mehr zu achten, die Beschneidung zu
unterlassen und "nicht nach jüdischer Weise" zu
leben. Um seine Lebensweise getreu der Tora zu
beweisen, sollte Paulus auf den Rat der
Ältesten hin sich vier Männern
anschließen, die sich Gott geweiht hatten und
sich nun einer Reinigung im Tempel unterziehen
mußten. Er sollte auch die Kosten für
diese übernehmen. Paulus nahm die
siebentägigen Reinigungszeremonien auf sich.
Als er am siebten Tag im Tempel war, behaupteten
einige aus Asien stammende Juden, er habe dem
Epheser Trophimus Zugang zum Tempel verschafft, und
hielten ihn fest. Der Procurator Felix
wurde, ob im Gefolge der Ereignisse ist nicht zu
sagen, von Nero durch Porcius Festus
ersetzt. Die Vorsteher der Juden von Caesarea
verklagten Felix vor Nero, doch konnte sein Bruder
Pallas eine Verurteilung verhindern. Schon als
Festus drei Tage nach seiner Ankunft in Iudaea nach
Jerusalem kam, sollen nach der Apostelgeschichte
Priester und anderen hochrangige
Persönlichkeiten wegen des noch immer in
Caesarea inhaftierten Paulus bei ihm nachgefragt
haben. Sie drängten auch den neuen Procurator,
den Apostel zu verurteilen und brachten erneut ihre
Anklage vor, über die schon Felix nicht hatte
entscheiden wollen. Auch Festus konnte keinen Punkt
finden, an dem der Angeklagte schuldig war. Als er
Paulus nach Jerusalem bringen lassen wollte, um
diesem dort Gelegenheit zu geben, sich vor seinen
Anklägern nach den jüdischen Gesetzen zu
verantworten, bestand Paulus darauf, dem Kaiser
vorgeführt zu werden. Als Agrippa II. zu einem
Besuch bei Festus eintraf, stellte er auch diesem
Paulus vor. Am Ende der Begegnung konnte auch
Agrippa II. keine Schuld finden. Da sich Paulus aber
auf den Kaiser berufen hatte, war es nicht mehr
möglich, ihn freizulassen.Durch diese Berufung
des Paulus auf seinen höchsten Richter war
allerdings Festus auch von dem Problem befreit, in
der schwierigen Frage entscheiden zu müssen. Nach dem Tod
des Festus wurde Lucceius Albinus zum neuen
Statthalter bestimmt.Vorher ist er wahrscheinlich praefectus
castrorum in Alexandria gewesen.Noch bevor er
sein Amt antreten konnte, nutzte der von Agrippa II.
anstelle des Joseph eingesetzte Hohepriester Ananus
die Gelegenheit, Jakobus, den Bruder des Jesus von
Nazareth, vor Gericht zu stellen und zur Steinigung
zu verurteilen.Ananus hätte ohne die
Genehmigung des Procurators den Sanhedrin nicht zur
Gerichtssitzung zusammenrufen dürfen. Der
Hohepriester wurde wiederum durch Josua ersetzt. Als Nachfolger des
Lucceius Albinus trat Gessius Florus das Amt
des Statthalters von Iudaea an. Er sollte der letzte
Amtsinhaber vor dem Ausbruch des großen
Aufstandes der Juden gegen die römische
Herrschaft sein. Er stammte aus Klazomenai und war
mit Kleopatra, einer Freundin von Neros Gattin
Poppaea Sabina, verheiratet. Poppaea soll ihm auch
den Posten verschafft haben.Unter der ungerechten
Amtsführung des Florus brach schon im zweiten
Jahr seiner Prokuratur der Aufstand aus, im
zwölften Jahr der Regierung des Nero. Zurück zum Inhaltsverzeichnis Anmerkungen [1] Smallwood, S. 144. Zurück zum Inhaltsverzeichnis Literatur 1. Quellenausgaben BabylonischerTalmud [=bT], Lazarus
Goldschmidt (Übers.), Bd. IX, Haag 1935 Zurück zum Inhaltsverzeichnis 2. Forschungsliteratur Deißmann-Merten,
Marieluise, Vibius (5), in: KP, Bd. 5, Sp. 1249 |
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