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Jörg Dendl
Presseschau 2001
Meldungen aus Archäologie und Geschichtsforschung
zusammengestellt von Jörg Dendl

Letztes Update:
23. Mai 2004
[Seitengestaltung]


(Die angegebenen Links führen nicht immer direkt zur betreffenden Meldung!)

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Die Meldungen des Jahres 2000 finden Sie unter Neues2000
Die Meldungen des Jahres 2002 finden Sie unter Neues2002
Die Meldungen des Jahres 2003 finden Sie unter Neues2003
Die Meldungen des Jahres 2004 finden Sie unter Neues2004
 
Dezember 2001
31.12.2001 Wartburg älter
 
Unter dem Titel "Wartburg älter als bislang angenommen" berichtet die Berliner Morgenpost, dass nach neuen dendrochronologischen Untersuchungen die im Palas der Wartburg verbauten Balken breits um 1156 geschlagen wurden, weshalb nun die Fertigstellung der Burg in die Zeit vor 1172 datiert wird.
29.12.2001 Neubewertung von Baumring-Datierungen
 
Wie Doris Marszk in ihrem Artikel "Neue Daten der Bronzezeit" in der WELT in Bezug auf zwei Artikel im Wissenschaftsmagazin "Science" ausführt, ergaben sich bei einer umfassenden Untersuchung der mittels Baumringdatierung und Radiocarbon-Datierung gefundenen Daten für das 8. und 9. Jahrhundert v. Chr. zwingende Gründe, bereits ermittelte Daten um 20 Jahre nach hinten zu korrigieren. Verschiedene Funde sind somit älter als bisher angenommen.
Der Artikel "Anatolian Tree Rings and a New Chronology for the East Mediterranean Bronze-Iron Ages" von Stuart W. Manning, Bernd Kromer, Peter Ian Kuniholm und Maryanne W. Newton wurde publiziert in Science, Vol. 294, S. 2532-2535, die Online-Version wurde am 6. Dezember 2001 publiziert.
Der Artikel "Regional 14CO2 Offsets in the Troposphere: Magnitude, Mechanisms, and Consequences" von Bernd Kromer, Stuart W. Manning, Peter Ian Kuniholm, Maryanne W. Newton, Marco Spurk und Ingeborg Levin wurde abgedruckt in Science, Vol. 294, S. 2529-2532.
28.12.2001 Osiris-Tempel auf dem Sinai
 
Wie das in dem kurzen Artikel "Pharaonen-Tempel auf Sinai-Halbinsel entdeckt" das Hamburger Abendblatt meldet, wurde auf dem Sinai, in der Nähe der Stadt Kantara ein Osiris-Tempel aus der Zeit um 1300 v. Chr. gefunden, in dem noch bronzene Osiris-Statuen vorhanden waren.
20.12.2001 Prussia-Sammlung ausgestellt
 
Im Magazin von Archäologie-Online wird von der Eröffnung der Ausstellung der "Prussia-Sammlung&quot: in Kaliningrad berichtet. Von den einstmals 450.000 Objekten dieser Sammlung, die seit 1945 verschollen war, wurden erst 1999 im "Fort III" von Kaliningrad 24.000 Stücke wiederentdeckt.

Siehe auch: 12.01.2002

20.12.2001 Stern von Bethlehem
 
Wie üblich in der Vorweihnachtszeit beschert die Presse ihren Lesern auch dieses Jahr die "neueste" These zum "Stern von Bethlehem" (siehe das Evangelium nach Matthäus 2, 1-12). So berichtet ein Artikel im New Scientist, der amerikanische Astronom Michael Molnar habe nun in dem von Iulius Firmicus Maternus im Jahr 334 verfaßten Werk "Mathesos libri VIII" (Ausgabe von W. Kroll/F. Skutsch, 2 Bde. , 1897/1913; dt. Übers.: A. Müller, in: Bibliothek der Kirchenväter, 1913; K. Ziegler, 1953) eine außerbiblische Bestätigung für den "Stern von Bethlehem" als astrologische Erscheinung gefunden. In diesem Buch beschreibt Firmicius Maternus eine Bedeckung des Jupiter durch den Mond im Sternbild Widder (Aries) und deutet dies als Hinweis auf die Geburt eines göttlichen Königs. Diese Erkenntis ist allerdings nicht so neu, wie der Artikel darstellt, denn Molnar publizierte dies in seinem Buch »The Star of Bethlehem: The Legacy of the Magi«, das schon 1999 erschien (S. 101-109), und auf seiner Homepage.

Siehe auch: Scienceticker und Biologie.de

15.12.2001 Nowgoroder Psalter
 
Unter dem Titel "Novgorod. Das mittelalterliches Zentrum und sein Umland im Norden Rußlands" (Studien zur Siedlungsgeschichte und Archäologie Ostseegebiete, Bd. 1) ist im Wachholtz Verlag eine umfassende Darstellung (herausgegeben von Michael Müller-Wille u.a.) der einzigartigen Funde aus Grabungen in Nowgorod erschienen, die eindrucksvolle Einblicke in das mittelalterliche Leben bieten. Geradezu sensationell ist der Fund eines aus drei Wachstafeln bestehenden Buches, in dem an der Wende vom 10. zum 11. Jahrundert der 75. Psalm notiert wurde. Es ist somit das nunmehr älteste Zeugnis der altkirchenslawischen Sprache. Über Nowgorod berichtet der Artikel "Kinderzeichnungen aus dem Mittelalter: Man erkennt die Formen wieder" von Kerstin Holm in der FAZ vom 15.12.2001.
05.12.2001 Pompeianische Bronzezeit
 
In Pompeji wurden nach einer Meldung der Süddeutsche Zeitung jetzt auch Funde aus der Bronzezeit gemacht.
05.12.2001 Neue Funde in Xian
 
In der Nähe der berühmten "Terrakotta-Armee" des ersten Kaisers von China wurde nun weitere Funde gemacht, meldet die Berliner Morgenpost.

Bei dendlon.de: Xian.

November 2001
23.11.2001 Punier in Australien?
 
Am 7. August 2001 hatte die Berliner BZ von der angeblichen Entdeckung von Hinweisen auf die Anwesenheit von Phöniziern um 1000 v. Chr. in Australien berichtet. Bisher war es nicht möglich gewesen, mehr über die Hintergründe dieser Meldung zu erfahren, doch eine Anfrage beim "Australian Museum" in Sydney erbrachte den Hinweis auf eine Sendung von Radio National vom 7. August 2000, in der es um die Entdeckungen des in North Queensland lebenden Val Osborn ging. Dieser behauptet, einen 3000 Jahre alten phönizischen Hafen von 800 m Länge und eine Mine an der Küste Australiens entdeckt zu haben. Nachdem dies in den australischen Medien verbreitet worden war, reagierte der Archäologe Dr. Bryce Barker auf Osborns Behauptungen, wobei er darauf hinwies, daß die angebliche Hafenanlage sei eine natürliche Felsbildung, an der sich Fischfallen der Ureinwohner Australiens befinden.
Osborn stellt seine Schlußfolgerungen auf der Hompage von Awarenessquest vor, wo auch noch andere "anomale archäologische Entdeckungen" in Australien vorgestellt werden.

Siehe auch: 07.08.2000

22.11.2001 Silbury Hill 4500 Jahre alt
 
In einem Artikel mit dem Titel "Archaeologists date tools discarded 4,500 years ago" berichtet Maev Kennedy im "Guardian" über neue Ergebnisse der archäologischen Forschung am Silbury Hill (Wiltshire), dem größten von Menschenhand errichteten Hügel Europas. Bei einer Erkundung des Bauwerks im Mai 2001 wurde neben anderen Objekten auch ein Stück einer Geweihstange gefunden, die es nun möglich machte, den Entstehungszeitraum des Hügels durch die Radiocarbon-Methode zu bestimmen. Schon am 16. August 2001 berichtete "English Heritage", eine Organisation zur Erhaltung der historischen Fundplätze und Monumente in England, von dem Fund auf ihrer Homepage. Das Geweihstück wurde auf die Zeit zwischen 2490 und 2340 v. Chr. datiert. Es war nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler Teil eines Werkzeuges, das beim Bau des Monuments verwendet wurde.
21.11.2001 Mensch-Tier-Mischwesen in der urzeitlichen Höhlenkunst
 
In dem Beitrag "Animal-head humans appear in earliest art" stellt Autor Leigh Dayton im "New Scientist" die Forschungsarbeit von Paul Taçon (Australian Museum Sydney) und Christopher Chippindale (Cambridge University Museum) vor, in der diese 5000 Darstellungen urzeitlicher Höhlenkunst analysierten, die Menschen mit Tierköpfen zeigen. In Australien und Südafrikas wurden solche Darstellungen gefunden, die um 8000 v. Chr. entstanden, eine Statuette aus Deutschland, eine Frau mir Katzenkopf darstellend, reicht sogar in die Zeit um 30.000 v. Chr. zurück. Die beiden Froscher kamen zu dem verblüffenden Schluß, dass solche Darstellungen in der frühen Kunst der Menschheit weltweit verbreitet waren.
21.11.2001 Bamijan-Projekt
 
Die Organisation New 7 Wonders hat ein Projekt ins Leben gerufen, das zum Ziel hat die im März 2001 von den Taliban zerstörten gigantischen Buddha-Statuen von Bamijan aus den vorhandenen Resten zu rekonstruieren und wiederaufzubauen.

Siehe auch: 27.03.2001

17.11.2001 Qumran-Dokumentation
 
Wie die Berliner Morgenpost berichtet, steht derzeit der 37. und letzte Band der Gesamtausgabe der Qumran-Texte kurz vor der Veröffentlichung.
16.11.2001 Erotisches Pompei
 
Nach einer Meldung der BZ mit dem Titel "Im Sex-Club der Römer" (16.11.2001, S. 47) sind ab Dezember die Mitte der achtziger Jahres des 20. Jhd. entdeckten und in 15jähriger Arbeit restaurierten erotischen Fresken in einer Therme in Pompei dem Publikum zugänglich.
09.11.2001 Römisches Mosaik
 
Die BZ berichtet in ihrer Ausgabe vom 9. November 2001 auf Seite 43 unter der Titel "Römer-Mosaik ausgebaggert" über die sensationelle Entdeckung eines 6 m x 11 m messenden römischen Bodenmosaiks aus dem Jahr 360 in der westenglischen Stadt Lopen. Unter dem Titel "Huge Roman Mosaic found in Somerset" berichtet über diesen Fund auch "English Heritage".
09.11.2001 Emmaus gefunden?
 
Bei archäologischen Grabungen bei dem Ort Motza, 7 Kilometer von Jerusalem in Richtung Tel Aviv gelegen, stieß der deutsche Archäologe Carsten-Peter Thiede mit seinem Grabungsteam auf Siedlungsreste aus der Zeit der römischen Besetzung Judäas. Aufgrund der geringen Entfernung nach Jerusalem könnte es sich Thiedes Ansicht nach, wie die Berliner Morgenpost meldet, bei diesem Ort um das biblische Emmaus (Lk 24,13-35) handeln, denn nach den Angaben in Lk 24, 13 lag dieser Ort "zwei Wegstunden" von Jerusalem entfernt und die Jünger, die der auferstandende Jesus auf dem Hinweg traf, kehrten noch am gleichen Tag nach Jerusalem zurück. Eine ausführliche Darstellung des Forschungsprojekts in Moza finden sie unter www.sthbasel.ch.
08.11.2001 Gefahr für den »Schatz von Baktria«
 
Nach einer Meldung der Berliner BZ fürchten Archäologen, daß der 1978 von russischen Archäologen entdeckte »Schatz von Baktria«, der 20000 Schmuckstücke aus der Zeit um 100 v.Chr. umfaßt und sich heute in einem Tresor in Kabul befindet, entweder durch den Zugriff der Taliban, die schon im eine große Zahl buddhistischer Kunstwerke vernichteten, oder durch die Bombardierung der Stadt in Gefahr sei.

Siehe auch: 27.03.2001

08.11.2001 Südafrikas Urmenschen
 
Vor 70.000 Jahren in Südafrika lebende Urmenschen waren schon so weit entwickelt, wie ihre europäischen Nachfahren 35.000 Jahre später, meldet die Berliner Morgenpost, die Süddeutsche Zeitung und erneut in der Süddeutsche Zeitung vom 14.11.2001.
08.11.2001 Akkad durch Meteorit vernichtet?
 
Nach Auswertungen von Satellitenbildern des südlichen Irak vermutet ein südafrikanischer Forscher, die Zivilisation der Akkader sei um 2300 v. Chr. durch die Auswirkungen eines Meteoriteneinschlags untergegangen, meldet die Berliner Morgenpost.
Das Reich von Akkad wurde allerdings erst um 2350 v. Chr. von Sargon I. begründet und endete um 2150 v. Chr., als die Gutäer die Herrschaft übernahmen. [JD]
07.11.2001 Arzt-Grab in Sakkara
 
Wie das Hamburger Abendblatt meldet, wurde in Sakkara das Grab eines Arztes entdeckt, das 2500 Jahre alt ist und ärztliche Instrumente enthielt - die ältesten bisher in Ägypten entdeckten.
05.11.2001 Kannibalismus-Streit
 
Den Streit in der Wissenschaft um die Möglichkeit eines archäologischen Nachweises von Kannibalismus in der Vergangenheit dokumentiert die Süddeutsche Zeitung.
02.11.2001 Warnung der Fatima-Seherin?
 
In einem langen Artikel wird im Hamburger Abendblatt die Behauptung aufgestellt, Lucia dos Santos, die letzte Überlebende der drei Kinder, die 1917 in Fatima mehrere Erscheinungen der Jungfrau Maria hatten, und die von dieser Erscheinung die berühmten "Drei Geheimnisse" übermittelt bekam, "übermittelte über Unterhändler des Vatikans, dass die komplette Botschaft jetzt der Welt bekannt gemacht werden müsse, dass ´zu Beginn des 21. Jahrhunderts schreckliches Unheil drohe und dass ein Papst erschossen werde; erst danach werde die Welt eine lange Zeit des Friedens erleben´." Dabei wurde aber von dem Autor des Artikels übersehen, daß das sogenannte "Dritte Geheimnis von Fatima" schon im Jahr 2000 publiziert wurde.

Bei dendlon.de: Fatima

Oktober 2001
30.10.2001 Siloam-Inschrift in Israel
 
Die 1880 gefundene und heute im archäologischen Museum von Istanbul aufbewahrte "Siloam-Inschrift", die den Bau des von König Hesekia von Juda in Auftrag gegebenen Tunnels zum Siloa-Teich, der schon in den Bibel erwähnt wird, bestätigt, wird im März 2002 in Israel ausgestellt. Dies meldet NAI.
30.10.2001 Funde in Jordanien
 
Bei Grabungen in Jordanien wurde eine Grabhöhle entdeckt, in der sich 70 zum grossen Teil vollständig erhaltene Gefässe aus der Früh- und Mittelbronzezeit befanden, meldet die RNA.
30.10.2001 Mumifizierung
 
Die WELT meldet, bei Untersuchungen von ägyptischen Mumien mit einem Massenspektrometer habe sich herausstellt, daß zur Mumifizierung Pistazien-Baumharz verwendet wurde.
28.10.2001 Troia-Streit
 
Nach einer Meldung der Berliner Morgenpost verlangt Troia-Forscher Manfred Korfmann eine Entschuldigung von seinen Gegnern im Streit um die Troia-Ausstellung.
24.10.2001 Pinakes im Pergamon-Museum
 
Wie die BZ in einem Artikel von Susanne Maier mit dem Titel "Gaben an eine Göttin im Pergamonmuseum" berichtet, werden derzeit in einer Ausstellung im Pergamonmuseum die bei Grabungen am Persephone-Heiligtum in Locri gefundenen "Pinakes", Votivtafeln aus Ton, bis zum 6. Januar 2002 gezeigt.
24.10.2001 Jesus-Schriftrolle?
 
Verschiedene Zeitungen meldeten am 24. Oktober 2001, daß sich nach den Angaben des Jerusalemer Qumran-Forschers Prof. Stephen J. Pfann in einem Benediktiner-Kloster in Deutschland eine antike, aus Israel stammende Schriftrolle befindet, deren Text von einem Schreiber namens "Jeschua" stammt. Diese sogenannte "Engelsrolle" beinhaltet nach Mitteilung des Forschers "christliche Konzepte", so die Auferstehung der Toten. Mysteriös sind die Umsatände, unter denen Pfann vom Inhalt dieser Rolle erfahren haben will: Der Besitzer der Rolle, ein Benediktiner, der nur unter dem Decknamen "Mathäus Gunther" bekannt ist, soll kurz vor seinem Tod im Jahr 1996 den Text der Rolle abgeschrieben und auf einer Diskette abgespeichert haben, die er Pfann zukommen ließ Die Rolle selbst soll noch in dem in den Meldungen ungenannten Kloster versteckt sein. Es wird nun spekuliert, ob es sich bei dem geheimnisvollen Verfasser des Textes auf der 50 cm breiten und 3 m langen Rolle um Jesus von Nazareth gehandelt haben kann.
Berichte finden sich in der BZ ("Schrieb Jesus ein Buch?", 24.10.2001, S. 48), dem Hamburger Abendblattund in BILD.
Recherchen im WWW ergaben einen weiteren Hintergrund dieser Meldungen. Professor Stephen J. Pfann ist Co-Direktor der "University of the Holy Land" und leitet das "Department of Ancient Semitic Language". Auf deren Homepage sind weitere Informationen zur sogenannten "Engelrolle" (Angelscroll) zu finden. In einem Statement vom 27. September 1999 hält Prof. Pfann einige Details zu dieser Rolle fest. Dies wurde auch in den US News gemeldet; ebenso berichtete die BBC einen Tag später davon. Eine weitere umfassende Darstellung findet sich in einem Artikel, der in der Zeitschrift "Israel Today" am 5. November 2000 veröffentlicht wurde, dieser findet sich auf der Homepage von Bible Prophecy.
22.10.2001 Grabfund im Museum von Este ausgestellt
 
Nach einer Meldung in der BZ BZ mit dem Titel "Star-Designerin aus der Antike in Italien entdeckt" (22.10.2001, S. 66) wurde im Museum von Este in Italien das Grab der Nerka Trostiaia, die um 300 v. Chr. starb, nachgebaut. In diesem Grab war neben zahlreichen wertvollen Funden auch ein Webstuhl gefunden, was dahin gedeutet wird, daß die Tote Stoffe herstellte.
22.10.2001 Versunkene Städte
 
In dem Artikel "Rätselhafter Untergang antiker Städte" stellt Rolf H. Latusseck in der WELT kurz das große Interesse der Unterwasserarchäologen an im Meer versunkenen antiken Städten dar. Dabei weist er darauf hin, daß solche Untergangskatastrophen nicht selten waren; so versanken unter anderem die Städte Herakleion und Canopus in Ägypten und Caesarea Maritima im heutigen Israel. Hierzu wäre noch die Stadt Helike hinzuzufügen, die im Golf von Korinth versank. Für die genannten ägyptischen Städte wird eine Flutkatastrophe als Ursache des Untergangs vermutet, wenn auch die Indizien schwach seien, wie Latusseck unter Hinweis auf NATURE, Bd. 412, S. 239, schreibt.
19.10.2001 Skelett des Lukas identifiziert?
 
Wie die Schweizer Nachrichtenagentur RNA mitteilt, bestätigten die Untersuchungen einer amerikanischen Forschergruppe an den Zähnen der in einer Kirche in Padua (I) aufbewahrten Reliquien, die als Skelett des Evangelisten Lukas gelten, den Eintritt des Todes des Mannes in einem Zeitraum zwischen dem Jahr 72 und 416. Lukas, der als Vefasser des nach ihm benannten Evangeliums und der Apostelgeschichte gilt, starb wohl um die Mitte des zweiten Jahrhunderts. Weitere Hintergrundinformationen bei der PNA, auf derenHomepage sich eine Zusammenfassung des Ergebnisberichts findet.
September 2001
25.09.2001 Älteste Siedlung der Welt
 
Bei Ausgrabungen am See Genezareth (Israel) wurden die Reste eines Hüttendorfes ausgegraben, die 20.000 Jahre alts sind. Das berichten die BZ vom 25.09. 2001, S. 39, und die Berliner Morgenpost.
20.09.2001 Atlantis gefunden?
 
Nachdem im Atlantik eine versunkene Inselgruppe gefunden wurde, werden wieder Spekulationen über die von Platon in seinen Dialogen "Timaios" und "Kritias" beschriebene mythische Insel Atlantis laut. Der französische Wissenschaftler Jaques Collina-Girard erarbeitete nach einem Bericht in dem Wissenschaftsmagazin New Scientist eine Karte des östlichen Atlantiks auf der Höhe von Gibraltar für die Zeit vor 19.000 Jahren. Damals lag der Wasserspiegel 130 m tiefer als heute und genau vor den "Säulen des Herakles" lag damals eine Insel von 14 km Länge und 5 km Breite. Siehe auch die Darstellung in der Berliner Morgenpost und in der österreichischen Zeitung Die Presse. Dieses neue Ergebnis wird sicherlich die Diskussion um Atlantis erneut anfachen, denn bisher konnte kein Gebiet im Atlantik nachgewiesen werden, das tatsächlich versunken ist. Alle anderen Kandidaten, die Azoren, die Kanaren und der unterseeische "Dolphin Ridge" scheiden aus geologischen Gründen als Lokalisierung des mythischen Inselreiches aus. Sämtliche anderen Lokalisationen an anderer Orten auf der Welt können nicht in Übereinstimmung mit der Beschreibung der Lage von Atlantis durch Platon vereinbaren.

Bei dendlon.de: Atlantis

Siehe auch: 19.10.2000, 17.01.2002, 21.01.2002, 23.01.2002, 10.06.2004

18.09.2001 Rudolf Pörtner gestorben
 
Der mit seinem Buch "Mit dem Fahrstuhl in die Röerzeit" bekanntgewordene Sachbuch-Autor Rudolf Pörtner ist am Mittwoch, den 12. September 2001, im Alter von 89 Jahren verstorben, meldet der EXPRESS.
11.09.2001 Cheops-Kult
 
Nach einer Meldung der Berliner Morgenpost fanden japanische Forscher in Sakkara ein Heiligtum aus der 26. Dynastie, in dem sich auch eine Statue befindet, die durch eine Namensinschrift als Darstellung des vergöttlichten Pharao Cheops zu identifizieren ist.
06.09.2001 Frühe Besiedlung der Arktis
 
Wie die Süddeutsche Zeitung und die Berliner Morgenpost melden, wurde die Arktis schon vor 40.000 Jahren besiedelt, also bedeutend früher als bisher angenommen.
03.09.2001 2000 Jahre alter Wein
 
In der chinesischen Provinz Sichuan wurde ein vierbeiniges Bronzegefäß des Ba-Volkes gefunden, das wahrscheinlich noch Wein enthält und 2000 Jahre alt ist, meldet die Berliner Morgenpost.
03.09.2001 Colosseum mit Jerusalemer Beute errichtet
 
Nach Auswertung einer im Colosseum in Rom gefundenen antiken Inschrift ist sich der Historiker Louis Feldman sicher, daß der Bau des Gebädes durch die in Jerusalem gemachte Beute finanziert wurde, melder YAHOO-Schlagzeilen.
August 2001
20.08.2001 Jüdische Spuren in Kaiseraugst
 
Wie die RNA am 20. August 2001 meldet, wurde bei archäologischen Grabungen in Kaiseraugst (CH) im Gebiet der Römerstadt Augusta Raurica ein Fingerring mit der Darstellung einer Menora aus dem 2./3. Jhd. gefunden, was als ein Hinweis auf sehr fr&zuuml;hes jüdisches Leben in der Schweiz angesehen wird.
Daß unter Umständen hier ein Veteran des Jüdischen Krieges von 132 lebte und eine Erinnerung bewahrte, wird anscheinend nicht in Erwägung gezogen. [JD]
18.08.2001 Grab des Dschingis Khan
 
Eine in der Mongolei entdeckte Grabstätte ist nach einer Meldung der Süddeutschen Zeitung vom 18. August 2001 möglicherweise das lange gesuchte Grab des Dschingis Khan. (Siehe auch den Artikel "Burial Site may reveal secrets that dies with Gingis Khan" von Calum McLeod im britischen Independent.

Bei dendlon.de: Mongolen

13.08.2001 Insekten und der Gletschermann
 
Weitere Untersuchungen der Gletscherleiche vom Similaun-Gletscher brachten den Nachweis zahlreicher Insekten zutage, meldet die Süddeutsche Zeitung am 13. August 2001.

Siehe auch: 25.07.2001, 06.08.2001

10.08.2001 Skelette in Templin
 
Am 8. August 2001 meldete die BZ auf S. 7 unter dem Titel "Skelette gefunden" den Fund dreier menschlicher Skelette bei Straßenarbeiten in Templin. In einem ausführlicheren Artikel mit dem Titel "Drei Skelette neben Museum gefundenNordkurier-Online" im Nord-Kurier am 10. August 2001 von einem "sensationellen Fund". Die Skelette wurden beim Neubau der Straße neben dem Templiner Volkskundemuseum entdeckt. Es fanden sich auch mittelalterliche Keramikscherben, vermutet wird das Vorhandensein eines mittelalterlichen Friedhofes. Weitere Untersuchungen sollen die anstehenden Fragen klären.
08.08.2001 Was aßen die Ur-Amerikaner?
 
Anhand von molekulargenetischen Untersuchungen an fossilen menschlichen Ausscheidungen wollen Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig den Speiseplan der vorgeschichtlichen Bewohner einer Höhle in Texas bestimmen, die dort vor über 2000 Jahren ansässig waren, meldet am 8. August 2001 unter dem Titel "Speiseplan von Amerikas Ureinwohnern die Neue Zürcher Zeitung.
08.08.2001 Troja-Diskussion
 
Schon am 07. August 2001 ging die Süddeutsche Zeitung auf die derzeit entbrannte Diskussion um die Fund-Interpretationen des Troja-Forschers Manfred Korfmann ein. Nun hat die WELT in ihrer Online-Ausgabe vom 8. August 2001 ein Interview mit Karl-Joachim Hölkeskamp, einem der Kritiker, veröffentlicht, in dem dieser seine Position darstellt.
08.08.2001 Urmensch nicht sprachlos
 
Nach einer kurzen Notiz mit dem Titel "Urmensch konnte schon sprechen" in der Berliner BZ vom 8. August 2001 auf S. 52, sind spanische Forscher bei der Untersuchung eines 300.000 Jahre alten Schädels zu dem Schluß gekommen, daß der Prä-Neandertaler schon artikulierte Laute produzieren konnte. Wie der SPIEGEL unter Berufung auf die spanische Zeitung "El Pais" in seiner Online-Ausgabe meldet, handelt es sich um den Schädel eines Homo erectus, der bei Atapuerca in Nordspanien gefunden worden war.
06.08.2001 Die Flöhe des Gletschermanns
 
Bei der laufenden Untersuchung der am Similaun-Gletscher gefundenen Gletscherleiche, bei der auch schon eine Verletzung durch eine Pfeilspitze festgestellt wurde, konnten nach einer Meldung der Berliner BZ vom 6. August 2001, S. 55, mit dem Titel "Gletschermann Ötzi hatte Flöhe" nun auch zwei Menschenflöhe gefunden werden.

Siehe auch: 25.07.2001, 13.08.2001

05.08.2001 Annau-Siegel
 
Auch die Zürcher Sonntagszeitung publizierte unter dem Titel "Das Siegel der ersten Schrift?" nun einen Artikel von John Noble Wilford zum Fund eines Siegels in Annau, das Schriftzeichen zeigt. Darin wird auf die große Ähnlichkeit der Zeichen mit der Schrift der Han-Dynastie hingewiesen - das Alter der Schrift ist also umstritten.

Siehe auch: 15.05.2001, 29.06.2001

04.08.2001 Neandertaler-Rekonstruktion
 
Unter dem Titel "Zartes Antlitz des Neandertalers" schreibt Sonja Kastilan in der WELT, daß an der Universität Zürich nach einem Knochenfund von 1928 der Kopf eines Neandertaler-Kindes rekonstruiert wurde, der auch auf einer Hompage der Universität Zürich vorgestellt wird.
02.08.2001 Urzeit-DNA isoliert?
 
Forscher behaupten, die DNA eines Urmenschen aus einem Blutfleck isoliert zu haben, meldet die Süddeutsche Zeitung.
Juli 2001
31.07.2001 Japaner und Indianer
 
Wie die Berliner BZ in einer Meldung mit dem Titel "Die ersten Indiander kamen aus Japan" (01.08.2001, S. 52) mitteilt, wurde anhand von Knochenvergleichen festgestellt, daß eine enge Verwandtschaft zwischen den Jomon, einem vorgeschichtlichen Volk in Japan und verschiedenen nordamerikanischen Indianerstämmen besteht.

Siehe auch: Hamburger Abendblatt (31.07.2001)

31.07.2001 Gold der Skythen
 
Bei Ausgrabungen des DAI in Arschan (Sibiriren) fanden die Archäologen 6000 aus Gold angefertigte Grabbeigaben, teilte nach einem Artikel der WELT einer der Ausgräber, Hermann Parzinger, mit.
29.07.2001 Nefertari zurück in Kairo
 
Der Kopf einer Granitstatue von Königin Nefertari, der Gattin Pharao Ramses II., der in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts geraubt wurde, ist nach einer Meldung der Berliner Morgenpost wieder zurück im Ägyptischen Museum von Kairo.
28.07.2001 Ende des Alten Reiches
 
Das Ende des Alten Reiches in Ägypten kam, so Fehkri Hassan (58) vom London University College nach einer online-Meldung des Hamburger Abendblatts durch eine "Kleine Eiszeit". Die Klimaschwankung verursachte demnach eine Dürre, die wiederum zu Hungersnöten in Ägypten führte, was der Forscher durch die Entdeckung einer Grabinschrift, in der von Kannibalismus infolge von Hunger gesprochen wird, und eines ungewöhnlichen Massengrabes bestätigt sieht.
25.07.2001 Gletschermann ermordet?
 
Die Entdeckung einer Pfeilspitze unterhalb der linken Schulter der Gletscherleiche vom Similaun-Gletscher läßt die Forscher vermuten, der Tote sei ermordet worden, meldet die Berliner Morgenpost.

Siehe auch: 06.08.2001, 13.08.2001

20.07.2001 Das Gesicht des »Ersten Europäers«
 
In dem kurzen Artikel "Das Gesicht des ersten Europäers" (17. Juli 2001, S. 39) stellt die BZ die Rekonstruktion des Aussehens des vor 800.000 Jahren lebenden "Homo antecessor" vor. Der Schädel war vor sechs Jahren in Spanien gefunden worden.
17.07.2001 Frachtschiff aus dem Mittelalter
 
Die Kieler Nachrichten berichten am 17. Juli 2001 über die Bergung der letzten Teile eines Frachtseglers aus der Zeit um 1138, der im Jahr 2000 am Ufer der Schlei bei Karschau (südl. von Kappeln) gefunden wurde.
15.07.2001 Palast des Khan
 
Bei einer archäometrischen Untersuchung in Ulan Bator (Mongolei) entdeckten Archäologen in 2 m Tiefe die Spuren der einstigen Hauptstadt des Dschingis Khan, meldet der Tagesspiegel in einem Bericht über die Möglichkeiten der Archäometrie.

Bei dendlon.de: Mongolen

12.07.2001 Früher Ackerbau
 
Wie die Berliner Morgenpost meldet, können Funde aus Syrien dahingehend interpretiert werden, daß der Ackerbau schon wesentlich früher begann, als bisher angenommen.
12.07.2001 Grabhügel eines Barbarenfürsten
 
Nach einer Meldung der TIMES wurde in China ein Grabhügel entdeckt, der eine Fürstenbestattung enthielt. Die Funde geben Auskunft über die Zeit, in der die Chinesische Mauer errichtet wurde.
12.07.2001 Ardipithecus ramidus 6 Mio. Jahr alt
 
Zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften melden unter Berufung auf NATURE (Vol. 412, S. 178) die Entdeckung eines 5,2 bis 5,8 Mio. Jahre alten Skelettes eines Vormenschen in Äthiopien, der von seinem Entdecker Yohannes Haile-Selassie von der University of California (Berkeley) als Unterart des schon bekannten Ardipithecus eingestuft wird und den wissenschaftlichen Namen Ardipithecus ramidus kadabba erhielt.

Siehe auch: Süddeutsche Zeitung; Hamburger Abendblatt; Berliner Morgenpost; New Scientist

11.07.2001 Limes-Inspektion
 
Von der derzeit laufenden Inspektion des Limes-Verlaufs berichtet die Berliner Morgenpost.
06.07.2001 Felsritzungen in französischer Höhle
 
In einer Höhle bei dem westfranzösischen Ort Cussac, die schon im September 2000 von Amateur-Höhlenforschern entdeckt wurde und deren Lage bisher geheimgehalten wird, wurden nach einer Meldung des Spiegel und der BZ ("Das älteste Kunstwerk der Welt entdeckt", 06.07.2001, S. 43) etwa 200 Ritzzeichnungen entdeckt, die Schätzungen nach etwa 30.000 Jahre alt sind, sowie 7 Gräber.
05.07.2001 Pyramiden aus Beton?
 
Die schon von dem Chemiker Davidovits vor einigen Jahren propagierte Ansicht, die Alten Ägypter hätten beim Pyramidenbau Beton zur Herstellung der Steinblöcke verwendet wird nun erneut von dem belgischen Physiker Guy Demortier vertreten, meldet die WELT am 5. Juli 2001 unter dem Titel "Pyramiden aus Beton" (S. 35) und das Hamburger Abendblatt.
03.07.2001 Hatschepsuts goldene Wände
 
Bei Restaurierungsarbeiten sind, so meldet der Zürcher Tagesanzeiger unter Berufung auf die ägyptische Zeitschrift "Al-Gumhurija" vom 30.06.2001, im Tempel der Hatschepsut vergoldete Wände entdeckt worden
03.07.2001 Madonnen-Bilder identifiziert
 
Im Lindenmuseum in Alternburg wird in der Ausstellung "Claritas. Das Hauptaltarbild im Dom von Siena nach 1260. Die Rekonstruktion" (Katalog 15 DM), die Forschung dokumentiert, die letzendlich zur Rekonstruktion des aus 12 Tafelbildern bestehenden Zyklus aus dem Dom von Siena führte, berichtet die WELT am 3. Juli 2001.
Juni 2001
29.06.2001 Grab des Nub-Cheper-Re
 
Wie die BZ am 29. Juni 2001 auf S. 47 unter dem Titel "Deutsche fanden Pharaonen-Grab" meldet, entdeckten deutsche Archäologen in der Nähe des "Tals der Könige" das Grab des Pharao Nub-Cheper-Re (17. Dynastie), das von einer heute zerstörten Pyramide bekrönt war, die eine lebensgroße Statue des Pharao barg.
29.06.2001 Das Siegel von Annau
 
Schriftzeichen von AnnauNach Bild der Wissenschaft (Heft 7/2001, S. 27) befinden sich die in Annau gefundenen Schriftzeichen auf einem kleinen Siegel. Nach dem beigefügten Photo wurde die hier beigefügte Umzeichnung angefertigt:
Gefunden wurde das Siegel in einem Gebäde, das nach Ansicht der Forscher Verwaltungsaufgaben diente.

Siehe auch: 15.05.2001, 05.08.2001

28.06.2001 Münzfund in Frankreich
 
Zwei Hobby-Archäologen haben im französischen Masif Central im Gebiet der Gemeinde Herment einen Schatz von 48 Goldmünzen aus der Zeit zwischen 1350 und 1380 gefunden, wie die Berliner Morgenpost in ihrer Ausgabe vom 28. Juni 2001 meldet.
28.06.2001 Loch Ness-Rätsel gelöst?
 
Das "Monster von Loch Ness" geistert seit der Zeit des Hl. Kolumban durch die Sagen Schottlands und wurde im 20. Jhd. berühmt durch die zahlreichen Photos, die ein saurierähnliches Wesen zeigen.
Der aus Italien stammende Geowissenschaftler Luigi Piccardi glaubt nun, eine wesentlich profanere Erklärung für das Monster gefunden zu haben: Erdstöße an der geologisch aktiven Zone der "Great Glen-Verwerfung", meldet die Berliner Morgenpost am 28. Juni 2001.
28.06.2001 Keilschrift im Internet
 
Mehr als 3200 in den Depots des Vorderasiatischen Museums in Berlin gelagerte Keilschrifttafeln sind nun laut einer Meldung der Berliner Morgenpost vom 28. Juni 2001 unter der URL http://cdli.mpiwg-berlin.mpg.de im Internet aufrufbar.
26.06.2001 Basler Antiken-Museum erweitert
 
Die Schaffhauser Nachrichten (CH) und Der Landbote (CH) berichten von der Eröffnung des unterirdischen Erweiterungsbaus des Antikenmuseums in Basel. Dort hat nun die größte ägyptische Sammlung der Schweiz ihren Standort. Auf 600 Quadratmetern sind 600 Objekte aller Art aus 5000 Jahren ägyptischer Geschichte ausgestellt, darunter zahlreiche Leihgaben aus Privatbesitz.
26.06.2001 Homo erectus in Indonesien
 
Auf der indonesischen Insel Flores, wenige hundert Kilometer vor dem Festland Australiens, fanden australische und indonesische Forscher in einer Kalksteinhöhle die Überreste eines Homo erectus. Dieser Fund weist nach Ansicht der Ausgräber auf die Möglichkeit hin, daß diese Frühmenschenform schon vor dem Homo sapiens auch Australien erreichte, meldet The Age.com.
18.06.2001 Wikingerschiff rekonstruiert
 
In Semlin lief nach der Meldung "Wikinger in Brandenburg" der BZ vom 18. Juni 2001, S. 15, eine 15 m lange Rekonstruktion des berühmten "Gokstad-Schiffes" vom Stapel.
15.06.2001 Brandenburger Stundenbuch bei Sothebys
 
Das um 1523 angefertigte Stundenbuch Albrechts von Brandenburg, dessen 600 Seiten auch 93 Illustrationen zeigen, wird am 19. Juni 2001 versteigert. Der geschätzte Wert des Werkes liegt bei 2 bis 3 Millionen Dollar, berichtet die WELT.

Siehe auch bei: Sothebys

11.06.2001 Herakleion-Links
 
Die Funde von Herakleion haben große Resonanz in der Presse gefunden, und so finden sich auch zahlreiche Links im WWW:
BBC; Berliner Zeitung; Daily News; Divernet; Ancient Egypt Magazine; Ägypten online.
Einige Bilder von den neuen Funden und ein Bericht über die Entdeckung von Herakleion finden sich auf der Hompage des Entdeckers Franck Goddio, die auch einen Überblick über seine anderen Projekte bietet.

Siehe auch: 08. Juni 2001 und 09. Juni 2001

09.06.2001 Geheimgänge in der Cheops-Pyramide?
 
Die französischen Archäologen Jaques Bardot und Francine Darmon haben nach einer Meldung von Spiegel-online auf einer Pressekonferenz in Paris bekanntgemacht, in der Cheops-Pyramide seien sie auf Hinweise auf bisher unbekannte Rämlichkeiten gestoßen.
09.06.2001 Herakleions ägyptischer Name
 
Nach der ersten Meldung über die Funde von Herakleion berichtet am 9. Juni 2001 die WELT in ihrer online-Ausgabe, auf der gefundenen Stele finde sich auch der ägyptische Name der Stadt. Demnach hieß die Handelsniederlassung "Thonis" oder "Ro Heneth", was "Mündung des Flusses" heißt. Dieser Name war schon von ägyptischen Inschriften her bekannt, so Dietrich Wildung, der Direktor des Ägyptischen Museums in Berlin. Weiter heißt es, unter den Funden sei auch ein Inschriftenstein gehoben worden, der in Altägyptisch und Griechisch beschriftet sei und dessen Fläche 18 qm umfasse. Bei Spiegel-online findet sich ein Bild der Stele vor der Bergung.

Siehe auch: 08.06.2001, 11.06.2001 und 09.06.2001

08.06.2001 Funde aus dem legendären Herakleion
 
Wie die Neue Zürcher Zeitung in ihrer online-Ausgabe vom 8. Juni 2001 meldet, präsentierte der Entdecker der lange Zeit für legendär gehaltenen antiken Stadt Herakleion, deren Reste heute 6 km vor der Küste von Abukir (Ägypten) liegen, erste Funde. Unter den Objekten befindet sich auch eine Stele, von der ein schon 1899 gefundenes Doppel sich im Ägyptischen Museum in Kairo befindet.
Der an der Johann Wolfgang Goethe-Universität lehrende Althistoriker Prof. Dr. Dr. Manfred Clauss, der vor Ort anwesend war, weist darauf hin, daß diese Stele nicht nur den Ort Herakleion historisch nachweise, sondern auch die enge Beziehung zwischen Herakleion und Naukratis nachweise.

Siehe auch: 09. Juni 2001, 11.06.2001.

05.06.2001 Handschriften des Mittelalters im Internet
 
Nach einer Meldung der RNA sind die Handschriften und Frühdrucke der Kölner Diözesan- und Dombibliothek nun auch im Internet zugänglich. Unter der URL www.ceec.uni-koeln.de sind derzeit Werke mit insgesamt 18.000 Seiten online zugänglich, am Ende der Arbeiten werden es 130.000 Seiten sein. Diese Sammlung trägt den Titel "Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis" (CEEC).
05.06.2001 Höhlenmalerei entdeckt
 
Nach einer Meldung der BZ vom 5. Juni 2001 mit dem Titel "Steinaltes Frauen-Portrait gefunden" (S. 58), wurde in der 1994 entdeckten Chauvet-Höhle bei Avignon die auf ein Alter von 32.000 Jahren datierte Darstellung des Unterkörpers einer Frau gefunden.
Einen ausführlichen Bericht über die Erforschung der Höhle brachte Der Spiegel im Jahr 1999. Hintergrundinformationen zur Entdeckung der Höhle im Jahr 1994 finden sich bei France Diplomatie und The Cave of Chauvet-Pont-d'Arc (engl.)
Mai 2001
22.05.2001 »Das Rätsel des Cheops« als Taschenbuch
 
Das erfolgreiche Buch »Das Rätsel des Cheops« von Michael Haase ist nun auch im Knaur-Verlag als Taschenbuch erschienen.
19.05.2001 Berlin in der Vorzeit
 
In einem großen Artikel berichtet die BZ unter dem Titel "Ganz schön haarig, der erste Berliner" (19. Mai 2001, S. 18) über die Neueröffnung der Ur- und Frühgeschichtlichen Abteilung im Märkischen Museum (Am Köllnischen Park 5; U-Bhf. Märkisches Museum). Es werden 300 Exponate aus Berlin und Umgebung geziegt, die seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr zu sehen waren, die Berlins Vorgeschichte von 10.000 v. Chr. bis ins 12. Jahrhundert n. Chr. anschaulich machen.
18.05.2001 Gefäschte Mumie
 
Nach einer Meldung der Berliner Morgenpost handelt es sich bei der Mumie einer persischen Prinzessin, die im vergangenen Jahr gefunden wurde, um eine Fälschung.
17.05.2001 Affenmensch in Indien?
 
Wie die Berliner Morgenpost meldet, wird derzeit die Bevölkerung einer indischen Stadt von einem "Affenmenschen" terrorisiert, der von verschiedenen Zeugen gesehen wurde. Das Wesen soll einem Menschen ähneln, aber stark affenähnlich sein.
15.05.2001 4500 Jahre alte Schrift
 
Nahe der Stadt Annau in Turkmenistan sind russische und amerikanische Forscher nach einer Meldung der BZ vom 15. Mai 2001 ("Neu entdeckte Kultur kannte Schriftzeichen", S. 43) auf die Hinterlassenschaften einer bisher unbekannten zentralasiatischen Kultur gestoßen, die um 2300 v. Chr. datiert wird. Der Fund eines Steins "mit rot gefärbten Symbolen" wird als Hinweis auf die Verwendung einer Schrift gewertet.

Siehe auch: 29.06.2001, 05.08.2001

14.05.2001 Keltengrab in Nagold
 
Wie der "Schwarzwälder Bote" in seinem "Wochenend-Journal" schon am 31. März 2001 auf der Titelseite in einem umfangreichen Artikel ("Dem Nagolder Keltenfürsten auf der Spur" von Heiko Hofmann) meldete, wurden bei geophysikalischen Untersuchungen des "Krautbühl" in Nagold Hinweise auf die Existenz einer Grabkammer in dem 4,5 m hohen und 50 m durchmessenden keltischen Grabhügel entdeckt, die den Schluß zulassen, daß dieses Grab noch unberührt ist. Der Hügel, der den bisherigen archäologischen Erkenntnissen nach von 200 bis in die Zeit um 700 als Bestattungsort benutzt wurde, enthält 14 Steinplattengräber.
03.05.2001 Mumien-Sponsoren gesucht
 
Das Ägyptische Museum in Kairo bittet um Spenden für die Finanzierung der sehr aufwendigen Konservierungsmaßnahmen der zahlreichen dort gelagerten Tiermumien. So kann man eine "Patenschaft" für eine bestimmte Mumie übernehmen, meldet die WELT vom 30. April 2001.
April 2001
11.04.2001 INRI-Tafel echt?
 
Die RNA meldet unter Berufung auf idea-D, die Untersuchung der in der Kirche "Santa Croce in Gerusalemme" in Rom aufbewahrte Tafel mit der Kreuzesinschrift Jesu durch den Paderbornder Papyrologen Carsten Peter Thiede habe deren Echtheit erwiesen. Der Wissenschaftler analysierte die erhaltene Inschrift und kam zu dem Schluß, die Inschrift könne keinesfalls von einem mittelalterlichen Fälscher erstellt worden sein, weil auch der lateinische und griechische Text rechtsläfig geschrieben sei, was auf einen jüdischen Schreiber hinweise. Diese Schreibweise aber wäre keinem christlichen Fälscher des Mittelalters zuzuschreiben. Eine Altersbestimmung der Tafel mit Hilfe der 14C-Methode war allerdings noch nicht möglich.
03.04.2001 Kalahari-Schmuck
 
Wie die BZ am 03. April 2001 auf Seite 39 meldet, wurde in der Kalahari-Wüste in Botswana Schmuck gefunden, der 26.500 Jahre alt ist.
02.04.2001 Stadt in Jordanien entdeckt
 
Die RNA meldet unter Berufung auf eine Veröffentlichung in der Zeitschrift "Archäologie in Palästina" die Entdeckung einer bisher unbekannten Stadt in Jordanien durch deutsche Archäologen der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg. Die Stadtanlage wird anhand von Keramikanalysen in die Eisenzeit (1400-500 v. Chr.) datiert. Die Archäologen vermuten bei ihrer Entdeckung einen Zusammenhang mit der in 5 Mose 2, 36, Josua 13,9.16 und 2Samuel 24,5 genannten "Stadt mitten im Bachtal".

Weiteres bei: THH-Friedensau.

März 2001
27.03.2001 Das Ende von Bamijan
 
Unter dem Titel "Taliban stolz auf Trümmer" berichtet Elke Windisch im Berliner Tagesspiegel auf Seite 1 über die Vollendung des Zerstörungswerks an den Riesen-Statuen von Bamijan. Nach den in dem Artikel zitierten Worten eines Taliban-Vertreters hatte es zwanzig Tage gedauert, die Buddhas zu zerstören. Die zur Besichtigung nach Bamijan geladenen Journalisten bestätigten auch, daß selbst die Malereien in den Höhlen vernichtet wurden.

Siehe auch: 28.02.2001, 02.03.2001, 03.03.2001, 04.03.2001, 05.03.2001, 06.03.2001, 07.03.2001, 13.03.2001, 26.03.2001)

26.03.2001 Buddha-Statuen vernichtet
 
In der "Tagesschau" der ARD wurden heute abend erstmals Bilder der von den Taliban-Milizen zerstörten Buddha-Statuen von Bamijan gezeigt. Neben den beiden vor über 1200 Jahren aus dem anstehenden Felsen gehauenen Riesenstatuen wurden, wie die Filmaufnahmen zeigten, auch die Fresken im Inneren der sich zwischen den Statuen hinziehenden Höhlen zerstört. Von den riesigen Statuen blieben nur die Felsennischen mit einigen wenigen Resten übrig.

Siehe auch: 28.02.2001, 02.03.2001, 03.03.2001, 04.03.2001, 05.03.2001, 06.03.2001, 07.03.2001, 13.03.2001, 27.03.2001)

23.03.2001 »Wallfahrt in Waffen« in 2. Auflage!
 
Jörg Dendls Buch »Wallfahrt in Waffen« ist in zweiter, unveränderter Auflage erschienen.
18.03.2001 Neues zur chinesischen Riesenpyramide
 
In seinem soeben publizierten Aufsatz "Das Geheimnis der »großen Pyramide« von Shaanxi" (in: Sokar, 1/2001, S. 38-43) schildert J. Dendl die aktuellen Ergebnisse seiner langjährigen Forschungen zur Frage nach der Existenz einer angeblich 300 m hohen Pyramide bei Xian (China). Seine Recherchen ergaben die zweifelsfreie Identifizierung des Urhebers des seit Jahren bekannten Photos, das diese Pyramide zeigen soll.

Bei dendlon.de: Xian

17.03.2001 Pyramidenmagazin
 
Mit dem Erscheinen der Nr. 1 des Magazins "SOKAR" gibt es erstmalig auf dem deutschsprachigen Zeitschriftenmarkt ein Magazin, das sich speziell mit dem Thema "Pyramiden" befaß. Herausgegeben wird das Blatt von dem bekannten Autor und Pyramiden-Forscher Michael Haase, dessen Bücher »Im Schatten der Pyramiden« (mit Torsten Sasse, 1997), »Das Rätsel des Cheops« (1998), »Im Zeichen des Re« (1999) sowie das neu erschienene »Das Feld der Tränen« (2000), die Welt der ägyptischen Pyramidenbauer plastisch und auf hohem wissenschaftlichen Niveau darstellen. "SOKAR" beschränkt sich nicht allein auf die ägyptischen Pyramiden, sondern verfolgt das Phänomen des Pyramidenbaus in allen Weltkulturen.

Informationen bei: Michael Haase

13.03.2001 Kulturfrevel in Bamijan vollendet
 
Unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP berichtet die australische Zeitung Herald Sun, daß die Buddha-Statuen von Bamijan nunmehr vollständig zerstört seien. Koichiro Matsuura von der UNESCO gab an, sein Gesandter Pierre Lafrance habe die Zerstörung der 1500 Jahre alten Felsenstatuen bestätigt.
07.03.2001 Bamijan-Rettungsplan abgelehnt
 
Wie alphanews unter Berufung auf dpa und die pakistanische Presseagentur AIP berichtet, hat Taliban-Anführer Omar den Vorschlag eines afghanischen Ingenieurs abgelehnt, die Statuen von Bamijan einzumauern und damit zwar "unsichtbar" zu machen, sie aber zu erhalten.

Siehe auch: 28.02.2001, 02.03.2001, 03.03.2001, 04.03.2001, 05.03.2001, 05.03.2001, 13.03.2001, 26.03.2001, 27.03.2001)

06.03.2001 Bamijan-Statuen zerstört
 
Die RNA meldet, die Buddha-Statuen von Bamijan (Afghanistan) seien nach einer Aussage von Abdul Salam Zaeef weitgehend zerstört. Das Zerstörungswerk hatte am Sonntag begonnen, wobei auch schwere Waffen wie Raketen und Panzer, sowie Dynamit zum Einsatz kamen.

Siehe auch: 28.02.2001, 02.03.2001, 03.03.2001 und 04.03.2001, 05.03.2001)

05.03.2001 Bildersturm und Islam
 
Die RNA verbreitet einen Text des orthodoxen Theologen, Orientalisten und Journalisten Heinz Gstrein, in dem dieser die historischen Hintergründe der derzeit in Afghanistan stattfindenden Vernichtung von Bilddarstellungen beschreibt.

Siehe auch: 28.02.2001, 02.03.2001, 03.03.2001, 04.03.2001

04.03.2001 Offener Brief an Präsidenten Afghanistans
 
Die Berliner Zeitung hat einen offenen Brief von Dr. Mohammad Hashim Kamali, Dozent für Islamisches Recht an der Internationalen Islamischen UniversitŠt von Malaysia an den Präsidenten von Afghanistan, in dem er darauf dringt, den Befehl zur Zerstörung vorislamischer Kunstwerke in Afghanistan zurückzunehmen. Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet über das Vorhaben der Taliban.
04.03.2001 Zerstörungen im Museum von Kabul
 
Nach einem Bericht des Nachrichtensenders n-tv wurden im Museum von Kabul zahllose Ausstellungsstücke zerstört, wie von den Taliban befohlen. Bilder zeigten zertrümmerte Gefäße. Von den Statuen von Bamijan ist bis jetzt nichts bekannt, das Gebiet ist weiträumig abgeriegelt, die Sprengungen werden vorbereitet, heißt es.

Siehe auch: 28.02.2001, 02.03.2001, 03.03.2001 und 05.03.2001

03.03.2001 Statuen von Bamijan zerstört?
 
Die RNA meldet, die Statuen von Bamijan seien "jetzt zerstört". Die Zerstörung sei von der "Koordinationsstelle für Islamische Organisationen in der Schweiz" (Kios) verurteilt worden, denn sie stehe im Widerspruch zum Islam.
Der französische Staatspräsident Jaques Chirac äßerte seine Besorgnis über die Vernichtung von vorislamischen Kulturgütern in Afghanistan und sagte der UNESCO seine Unterstützung in ihrem Bemühen um die Rettung der Kulturgüter zu, wie alphanews unter Berufung auf dpa meldet. Die Zerstörung habe jetzt begonnen, heißt es im weiteren, ohne auf das tatsächliche Schicksal der Bamijan-Skulpturen einzugehen.

Siehe auch: 28.02.2001, 02.03.2001, 04.03.2001, 05.03.2001

02.03.2001 Im Labyrinth des Minos
 
Die Ausstellung "Im Labyrinth des Minos" zeichnet bis zum 29. April 2001 im Badischen Landesmuseum Karlsruhe die Erforschung der Vorgeschichte Kretas nach. Öffnungszeiten: Di bis So 10-18 Uhr E-Mail: info.gothe@landesmuseum.de und im Internet unter: www.landesmuseum.de. Der Katalog zur Ausstellung umfaßt 400 Seiten.
02.03.2001 Pyramidenrätsel
 
In ihrer Ausgabe vom 02. März 2001 weist die Neue Zürcher Zeitung auf die Ausstellung "Au coeur d´une pyramide" in Lausanne im Museé romain Lausanne-Vidy hin. Dort werden die Forschungsergebnisse des Archäologen Michel Vallogia von der Universität Genf vorgestellt, die aufschlußreiche Einblicke in die Technik des Pyramidenbaus geben. So konnte nachgewiesen werden, daß auch die Pyramide des Pharao Radjedef um einen natürlichen Hügel herum errichtet wurde, was rund 40 Volumenprozent an Steinen beim Bau einsparte. Auf die änhliche Funktion des Felsenkerns der Cheops-Pyramide hatte der deutsche Autor Michael Haase in seinem nun neuaufgelegten Buch "Das Rätsel des Cheops" (München: Droemer Knaur 2001) hingewiesen. Offensichtlich war diese Methode der "Einsparung" beim Pyramidenbau verbreitet. Die Ausstellung läuft bis zum 20. Mai. 2001. Der von Michel Valloggia verfaßte Katalog mit dem Titel "Au coeur d'une pyramide." wurde publiziert vom Musee romain, Lausanne-Vidy, hat 111 S.
02.03.2001 Zerstörung beginnt
 
Nach einer Meldung mit dem Titel "Panzer gegen Buddhas" der Berliner Morgenpost (Autor: Frank E. Lippold) vom 2. März 2001 haben die von der afghanischen Regierung angeordneten Zerstörungen vor-islamischer Kunstschätze in Afghanistan begonnen. Weltweit erhob sich Protest gegen diese Absichten, die UNESCO entsendet eine Gruppe, um durch Verhandlungen doch noch ein Einlenken zu erreichen. Unter dem Titel "Taliban beginnen angeblich Zerstörung von Buddhastatuen" berichtet der Tagesspiegel über den angeblichen Beginn der Zerstörung der Statuen in Bamijan. Die Taliban dementierten mittlerweile Meldungen, nach denen die Sprengung der Statuen vorbereitet werde.

Siehe auch: 28.02.2001, 03.03.2001, 04.03.2001, 05.03.2001

01.03.2001 Kannibalismus in Britannien
 
Unter dem Titel "Kannibalen im England der Römerzeit" meldet die Süddeutsche Zeitung den Fund von menschlichen Knochen mit den Spuren kannibalistischer Mahlzeiten in einer Höhle bei Alveston in der Grafschaft Gloucestershire.

Weiteres bei: University of Bristol

01.03.2001 Fund aus dem Mittelalter
 
Der Fränkische Tag (Bamberg), berichtet unter dem Titel "Rätselhaftes SchmuckstÄück aus dem Mittelalter" von der Entdeckung eines nur dreieinhalb Zentimeter großen Schmuckstückes, einer mittelalterlichen Ringfibel aus Bronze im Jahr 1994 durch den Hobbyarchäologen Jakob Zürl. Nun wurde die Entdeckung durch Dr. Robert Koch, den Leiter der Nürnberger Außenstelle des Landesamts für Denkmalpflege in "Beiträge zur Archäologie in Mittelfranken" publiziert. Bis heute sind lediglich sechs dieser Fibeln bekannt, die als "Typ Pommersfelden" geführt werden.
Februar 2001
28.02.2001 Drohende Vernichtung der Bamijan-Skulpturen
 
Wie die schweizerische Nachrichtenagentur RNA unter Berufung auf die pakistanischen Nachrichtenagentur API meldet, sollen in Afghanistan auf einen Erlaß des Chefs der in Afghanistan regierenden Taliban-Miliz Mullah Mohammed Omar vom 26.02.2001 alle Statuen im Land zerstört werden. Er wird mit den Worten zitiert: "Was wir zerstören, sind doch nur Steine." Der Befehl betrifft alle vor-islamischen Kunstschätze. Schon am 27.02.2001 wurde in den "Tagesthemen" (ARD) von der geplanten Kulturvernichtung berichtet.
Dabei soll wohl auch nicht vor den beiden etwa 36 m und 53 m hohen Buddha-Statuen aus dem 2. Jhd. n. Chr. in der Provinz Bamijan (auch Bamian, Bahmian oder Bamiyan) haltgemacht werden. Hier befinden sich am Fuß des Hindukusch, 200 km von Kabul entfernt, die Reste eines buddhistischen Klosters, das aus Nordindien eingewanderte Mönche gegründet hatten. Seit dem 1. Jhd. n. Chr. wurden auf 2 km Länge Höhlen als Heiligtümer in die Felsen geschlagen und durch Treppen und Galerien miteinander verbunden. Dabei wurden die Haupthöhlen mit bedeutenden Fresken geschmückt. Die beiden gigantischen Buddha-Statuen, die kleinere wird heute als Buddha Shakyamuni, die größere als Buddha Vairocana identifiziert, die ebenfalls direkt aus dem anstehenden Felsen gehauen wurden, stehen in Nischen an den beiden Enden des Höhlenkomplexes. Ihre Entstehung wird nach unterschiedlichen Argumenten in das 2. bis 3. Jhd. (wegen Hinweisen auf den Gandhara-Stil) oder zwischen dem 4. und 6. Jhd. (aufgrund von Amklängen des Gupta-Stils) datiert. Der chinesische Reisende Hsüan-tsang beschrieb im Jahr 622 die Statuen als reich verziert und vergoldet. Das Ende des Klosters kam im 13. Jhd., es soll von Dschingis Khan zerstört worden sein.
Zur Zerstörung der Gesichter der Statuen kam es im 17. Jhd., als islamische Artilleristen des Großmoguls Aurangzeb diese als Zielscheiben benutzen. Obwohl die Geschichte des Ortes und der Grund der Zerstörung der Statuengesichter gut bekannt sind, spekulierte der französische Grenzwissenschaftler Robert Charroux in seinem Buch »Phantastische Vergangenheit« (München1969, S. 136-137) darüber, sie seien 10.000 Jahre alt und die Gesichter seien zerstört worden, um die seiner Meinung nach tatsächlich dargestellten, "geheimnisvollen Persönlichkeiten" unkenntlich zu machen.
Lit.: Enzyklopädie der Archäologie, Glyn Daniel/Joachim Rehork (Hg.), Bergisch Gladbach 1980, S. 65-66; Heinrich K. Erben, Intelligenzen im Kosmos?, München/Zürich 1984, S. 68-72

Siehe auch: Berliner Zeitung, Voralrberg Online, Neue Zürcher Zeitung.

Siehe auch: 02.03.2001, 03.03.2001, 04.03.2001 und 05.03.2001

25.02.2001 Troja-Ausstellung
 
Vom 17. März bis zum 17. Juni 2001 findet in Stuttgart die Ausstellung "Troia - Traum und Wirklichkeit" statt. Info-Hotline: 0711/22 28 - 0.
22.02.2001 Liste der antiken Olympiasieger
 
Wie die BILD am 22. Februar 2001, S. 7 unter dem Titel "Gefunden: Tafel der Olympiasieger der Antike" meldet, wurde in der antiken Stadt Olympia eine Bronzetafel gefunden, die Namen von 20 bisher nicht bekannten Olympiasiegern trägt. Der letzte genannte Teilnehmer der Spiele siegte im Jahr 385 im Pankration.
Die Olympischen Spiele der Antike fanden ihr Ende im Jahr 394 n.Chr. durch ein religiös wie politisch motiviertes Verbot des Kaisers Theodosius.[JD]
11.02.2001 Unterschrift des Evangelisten Johannes?
 
Die am 10.02.2001 publizierte Meldung von der Entdeckung eines Manuskripts, das angeblich eine Unterschrift des Evangelisten Johannes trägt, geht auf eine dpa-Meldung zurück, wie die BZ auf Anfrage mitteilte. In der Email heißt es, nach Informationen der türkischen Zeitung Hürriyet vom Freitag, den 09.02.2001, hätten Fahnder das betreffende Manuskript entdeckt. Der Besitzer wollte das 30 Seiten umfassende Schriftstück für 3 Millionen Dollar verkaufen. Er selbst hatte es in Ägypten erworben und über Saudi-Arabien, Kuweit und den Irak in die Türkei geschafft. Experten aus der Stadt Gaziantep (nahe der Grenze zu Syrien) untersuchen derzeit das Manuskript, das sie für sehr bedeutend halten. Die vollständige Meldung findet sich im Internet auf der Homepage von A-online.

Bei dendlon.de: Johannes-Manuskript

Siehe auch: 10.02.2001

10.02.2001 Unterschrift des Evangelisten Johannes?
 
Nach einer bisher anderweitig unbestätigten Meldung der BZ vom 10. Februar 2001, S. 39, wurde im Südosten der Türkei ein Manuskript entdeckt, das die Unterschrift des Evangelisten Johannes tragen soll. Außer dem Hinweis, dies werde jetzt untersucht, ist der Meldung keine weitere Information zu entnehmen.
Der Evangelist Johannes war einer der zwölf Jünger Jesu, es wird von ihm behauptet, er sei nach Ephesos übergesiedelt und habe dort das Martyrium erlitten, aber auch, daß er unter der Herrschaft Kaiser Traians (Ks. 98 - 117) auf der Insel Patmos gestorben sei. Das ihm zugeschriebene Johannes-Evangelium enstand wahrscheinlich im syrischen Raum, wobei der Verfasser kein Augenzeuge der geschilderten Geschehnisse war, was aus der Benutzung schriftlicher Quellen geschlossen wird.

Bei dendlon.de: Johannes-Manuskript

Siehe auch: 11.02.2001

Januar 2001
10.01.2001 Bibel-Fragment ausgestellt
 
Wie der Wiener "Kurier" vom 10. Januar 2001, S. 30, meldet, wird das von Michael Ernst und Peter Arzt-Grabner entdeckte Psalmenfragment aus dem 4. Jhd. derzeit im Wieder Papyrus-Museum ausgestellt.
(nach einer Mitteilung von Peter Arzt-Grabner.)

Siehe auch: 05.01.2001

05.01.2001 Bibeltext aus dem 4. Jh. entdeckt
 
Nach ersten Meldungen österreichischer Medien vom 4. Januar 2001 melden die Reformierten Nachrichten am 5. Januar 2001, daß in der Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien das Fragment einer Bibelhandschrift aus dem 4. Jahrhundert entdeckt wurde. Nach den Angaben in der Zeitung Die Presse mißt das Fragment einer Pergament-Handschrift 7 x 11 cm. Der Text des von Michael Ernst und Peter Arzt-Grabner von der Universität Salzburg identifizierten Fragments (P. Vindobonensis G 39205) umfaßt Zeilen aus den Psalmen 43, 21-24.27 und 44, 1-2 des griechischen Septuaginta-Textes (LXX). (TEXT)
Veröffentlicht wird diese Entdeckung in der Festschrift für den Papyrologen Jean Bingen [Peter Arzt-Grabner/Michael Ernst, Ein Psalmenfragment aus der Wiener Papyrussammlung: Ps 43. 21-24.27 und Ps 44, 1-2 LXX (P. Vindob. G 39205), in: Rudolf de Smet/Henri Melaerts/Cecilia Saerens (Hgg.), Papyri in honorem Johannis Bingen Octogenarii (Studia varia Bruxellensia 5), Leuven 200], worin sich auch die Erstpublikation des Berliner Papyrus mit der Originalunterschrift der Kleopatra VII. befindet.

Siehe auch: 10.01.2001

02.01.2001 Wrackforschung an der Ostsee
 
Wie die WELT am 2. Januar 2001 in ihrem Lokalteil meldet, publiziert Maik-Jens Springmann, der Pionier der Unterwasserarchäologie der südlichen Ostsee, im Rostocker Hinstorff-Verlag die Ergebnisse der Wrackforschung der vergangenen 10 Jahre an der deutschen Ostseeküste.
 
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